Vor tausenden Jahren befreit ein Drache die Bevölkerung von einer grassierenden Pandemie. Aus dem Retter von einst ist der Anführer eines totalitären Regimes geworden, doch als Garant von Ordnung und Konsum liebt ihn das Volk nach wie vor. Da erscheint der Ritter Lanzelot und kündigt an, den Drachen zu töten. Widerstand entfacht und damit rasch die Frage, ob man überhaupt einer Revolution gewachsen ist… Fast ein halbes Jahrhundert war Paul Dessaus Oper „Lanzelot“ von der Bühne verschwunden. Nun ist das monumentale Werk erstmals auf CD erschienen.
concerti verlost drei Exemplare der Weltersteinspielung von Paul Dessaus Oper „Lanzelot“ mit der Staatskapelle Weimar unter der Leitung von Dominik Beykirch, erschienen bei audite.
Mit 75 Jahren verfasste Dessau, der zu den bedeutendsten und zugleich provokantesten Komponisten der DDR zählte, seine Oper in fünfzehn Bildern, basierend auf dem Märchen „Der Drache“ des sowjetischen Dichters Jewgeni Schwarz und eingerichtet vom Dramatiker Heiner Müller. Im Unterschied zur politisch heiklen Textvorlage, die unter Stalin verboten wurde, stieß die Uraufführung an der Berliner Staatsoper 1969 nicht auf den Widerstand der Behörden. Nach zwei weiteren Inszenierungen in München und in Dresden geriet das Werk allerdings in Vergessenheit.
2019 nahmen sich das Deutsche Nationaltheater Weimar und das Theater Erfurt der Oper an, Regie-Altmeister Peter Konwitschny, die Staatskapelle Weimar und ein hervorragender Sängercast brachten den brisanten und nicht minder aktuellen Stoff mustergültig zurück. Mit fast zweihundert Aufführenden ist „Lanzelot“ ein wahres Schwergewicht, in keinem anderen Werk Dessaus ist die stilistische Vielfalt größer: vom barocken Concerto grosso über romantische Parodien bis hin zu modernen Klängen und Agitprop-Musik.
Sehen Sie hier den Trailer zur Opern-Wiederentdeckung:
https://www.youtube.com/watch?v=EMgGWZOYf48