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40 Jahre Young Classical Artist Trust

Kammermusikgipfel für den Nachwuchs

Der Young Classical Artist Trust (YCAT) feiert 40-jähriges Jubiläum mit einer Europatournee.

vonFrank Armbruster,

Die Statistik liest sich eindrucksvoll. Über 130 hochbegabte junge Musiker hat YCAT, der Young Classical Artists Trust, seit seiner Gründung beim Aufbau einer Karriere auf vielfältige Weise unterstützt, darunter Klassikstars wie der Tenor Ian Bostridge oder die Trompeterin Alison Balsom. Diese Förderung umfasst mehrere Bereiche. Bis zu fünf Jahre übernimmt die britische Organisation das Management der Stipendiaten, vernetzt sie mit Veranstaltern, organisiert Konzerte und kümmert sich um eine angemessene Präsenz im Internet und den sozialen Medien. In diesem Jahr nun feiert YCAT sein 40-jähriges Bestehen und hat in diesem Zusammenhang für neun seiner Stipendiaten eine Europatournee organisiert, bei der das Ensemble nach dem Tourneestart im bayerischen Schloss Elmau neben renommierten Veranstaltungsorte wie der Philharmonie Köln, der Wigmore Hall in London oder dem Amsterdamer Concertgebouw am 9. Februar auch in der Tauberphilharmonie Weikersheim gastieren wird.

Die Auswahl der Künstler verspricht Erstklassigkeit: Da ist etwa der Cellist Maciej Kułakowski mit von der Partie, der als 19-Jähriger den Ersten Preis beim Lutoslawski-Cellowettbewerb gewann und als Solist mit Orchestern wie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen oder den Brüsseler Philharmonikern aufgetreten ist. Oder der Bratschist Timothy Ridout, der mit seinen 29 Jahren bereits mit Musikgrößen wie Janine Jansen, Steven Isserlis oder Joshua Bell musiziert.

Auf dem Programm stehen zwei Werke. Neben Franz Schuberts Oktett D 803 dürfte dabei das Nonett f-Moll des kaum bekannten englischen Komponisten Samuel Coleridge-Taylor von besonderem Interesse sein. Coleridge-Taylor wurde zwar in London geboren, erlangte aber durch seine halb afrikanische Abstammung in den USA zu einer Leitfigur der Afroamerikaner. Sein 1894 geschriebenes Nonett für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott, Violine, Viola, Cello, Kontrabass und Klavier hat vier ausgedehnte Sätze, die sich durch einen fast orchestralen Klang auszeichnen. Stilistisch ist der Einfluss von Dvořák, den Coleridge-Taylor sehr bewunderte, deutlich zu spüren, dennoch ist der Stil des gesamten Werkes individuell. Spätromantik auf britische Art – wer sie erleben will, fahre nach Weikersheim!

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