„Seriensieger“ wird das Bayerische Staatsorchester inzwischen genannt und wie die Bayerische Staatsoper für das derzeitige „Auszeichnungsfeuerwerk“ bejubelt. Besonders stolz ist man in Bayern auf die Ehrung „Orchester des Jahres“ zum achten Mal in Folge durch die Fachzeitschrift Opernwelt. Der Luxus-Klangkörper feiert in der Spielzeit 2022/23 sein 500-jähriges Bestehen. Ursprünglich war die Münchner Hofkapelle ein Ensemble für kirchliche Anlässe, kam seit dem 18. Jahrhundert auch als Opernorchester zum Einsatz. Im Jahr 1811 wurde die musikalische Akademie mit den bis in die Gegenwart fortgesetzten Konzerten gegründet. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts reißt die Reihe exzeptioneller Generalmusikdirektoren nicht ab – zuletzt Wolfgang Sawallisch, Zubin Mehta, Kent Nagano, Kirill Petrenko und seit 2020 Vladimir Jurowski. Daneben bestanden immer langfristige Bindungen an Dirigenten wie Carlos Kleiber, Giuseppe Patanè und Marcello Viotti.
Am 8. Januar 2023 feiert das Bayerische Staatsorchester mit einem Festakt, in dem Werke der München besonders verbundenen Komponisten Orlando di Lasso, Richard Wagner und Richard Strauss erklingen. Bei den Münchner Opernfestspielen gibt es am 8. und am 23. Juli zwei Jubiläumskonzerte. Zudem kündigt das Bayerische Staatsorchester mehrere laufende Reihen als Beiträge zu seinem Jubiläum an. Die größte Leistung des Klangkörpers ist aber die Präsenz in einem Opernhaus, das weltweit zu denen mit den höchsten Aufführungszahlen gehört und ein imposantes Repertoire an Musiktheater- und Ballett-Produktionen bietet. Das junge Label Bayerische Staatsoper Recordings und viele andere Einspielungen zeigen in den letzten dreißig Jahren eine beachtliche Erweiterung des Repertoires neben den Münchner „Hausgöttern“ Mozart, Wagner, Strauss: die Gründung eines Ensembles mit Fachkompetenz für die Aufführungen von Barockopern unter Staatsintendant Sir Peter Jonas, die auf DVDs von „Lucrezia Borgia“ und „Roberto Devereux“ mit Edita Gruberová dokumentierte Spitzenposition im Belcanto-Repertoire und immer wieder Zeitgenössisches wie Hans Andriessens „Snow Queen“ oder die unvergessene Uraufführung von Aribert Reimanns Erfolgsoper „Lear“ mit Dietrich Fischer-Dieskau. Das Qualitätslevel beeindruckt in allen Bereichen.