Für besondere Momente bedarf es oft des Zufalls. 2018 wollte die Academy of St Martin in the Fields zusammen mit ihrem Ersten Gastdirigenten Murray Perahia Beethovens Klavierkonzerte aufführen. Perahia erkrankte, es sprang ein 23-jähriger Hoffnungsträger namens Jan Lisiecki ein. Der brachte die fünf gewaltigen Konzerte mit Brillanz und künstlerischer Individualität zu Gehör. Zufall Nummer zwei war, dass man die Konzerte mitschnitt. So kam es zu dem wunderschönen Kollateraleffekt, dass man zum Beethovenjahr den Zyklus des jungen Wilden als CD-Box veröffentlichen konnte, die frei jedweder Studioputzerei die ungeschminkte Schönheit dieser exzeptionellen Beethoven-Interpretation offenbarte.
Lisiecki und die Academy of St Martin in the Fields, die beide wahrlich zahlreiche musikalische Partner haben, sind bis heute zwei kongeniale Partner, die ihre Beethoven-Liaison nun in diesem Winter in mehreren Städten Deutschlands wiederaufleben lassen. Im Zentrum steht über die fünf Klavierkonzerte hinaus ein weiteres Werk Beethovens, nämlich das Tripelkonzert. An der Geige ist Tomo Keller zu erleben, der als Direktor der Academy schon den Beethoven-Zyklus 2018 leitete. Dritter im Bunde ist Cellist Daniel Müller-Schott, auch er ein ausgewiesener Beethovenkenner: Mit Angela Hewitt nahm er die Cellosonaten samt Variationen auf, und 2021 spielte er mit Anne-Sophie Mutter und Lauma Skride das Tripelkonzert.