Den Namen Franz Joseph Clement kennt man, wenn überhaupt, als Widmungs- und Auftraggeber von Beethovens Violinkonzert. Zu Lebzeiten verhielt es sich anders, da war der 1780 in Wien geborene Clement als Wunderkind an der Geige eine europäische Berühmtheit. Auf seinen ausgedehnten Tourneen spielte er unter anderem in Oxford anlässlich der Promotion Haydns zum Ehrendoktor, konzertierte für Franz II. von Habsburg-Lothringen. Mit 22 Jahren wurde er zum Orchesterdirektor am Theater an der Wien bestallt. In seiner Zeit gelangten Beethovens „Fidelio“ sowie dessen zweite, dritte, fünfte und sechste Sinfonie zur Uraufführung.
1805 kam es zu einem denkwürdigen Ereignis, als Clement bei einer Akademie sein erstes Violinkonzert mit der ihm eigenen Bravour zu Gehör brachte. Bejubelt wurde aber vor allem die dritte Sinfonie von Anton Eberl. Der einstige Mozart-Schüler und -Freund stand am Gipfel seines Schaffens, was Kritik und Publikum ausgiebig zu würdigen wussten. Das dritte Werk des Abends hingegen fiel durch: Beethovens „Eroica“. Dass heute Eberl und Clement dem speziliasierten, Beethoven und seine Dritte indes dem breiten Publikum bekannt sind: eine Volte der Musikgeschichte? Alina Pogostkina, die Staatskapelle Halle und Reinhard Goebel gehen dem auf den Grund und bringen das damalige Akademiekonzert erneut zu Gehör. Wenn alles gut geht, sind am Ende Franz Joseph Clement und Anton Eberl wieder ein Stück weit bekannter.