„Die Architektur ist die erstarrte Musik“. Mit diesen schönen Worten beschrieb im 19. Jahrhundert der deutsche Philosoph und Anthropologe Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling die Stimmung und Atmosphäre, die ein Gebäude im Idealfall ausstrahlt. Im 21. Jahrhundert werden die Philosophen allerdings kaum mehr gefragt. Maßgeblich erscheint das, was der Architekt Richard Meier sagte: Architektur sei „im Idealfall immer die Auseinandersetzung mit den Menschen“. Wie sieht es also um die Zukunft der Kulturbauten aus? Welchen Ansprüchen sollten sie gerecht werden?
Inspirierend, spirituell und unverwechselbar
Im Rahmen von Digital Lectures diskutieren darüber: Trend- und Zukunftsforscherin Oona Horx-Strathern, Stadtplaner Jörn Walter, die Architektinnen und Architekten Andrea Jürges, Susanne Hofmann und Peter Haimerl, Wirtschaftswissenschaftler und Politologe Ayad Al-Ani und Designer Detlef Weitz. Organisiert wird die Reihe von renommierten deutschen und Schweizer Opernhäusern, die sich Ideen und Lösungen erhoffen. Doch eines steht fest: Egal ob Theater, Oper, Stadthalle, Konzerthaus, Museum, Galerie, Bibliothek oder Dokumentationszentrum – Kulturbauten sind seit Jahrtausenden auch Ausdruck der Identität einer Stadt, sie prägten und prägen mit ihren Fassaden über Jahrhunderte das Stadtbild. Und sie sind im besten Falle auch im Inneren nicht nur (energie)effizient und ohne Barrieren, sondern auch ästhetisch inspirierend, spirituell und unverwechselbar: eben Musik für Auge und Ohr. Vergesst also die Philosophen nicht!
concerti-Tipp:
Digital Lectures: Öffentliche Räume in Kulturbauten der Zukunft
Digitale Veranstaltungsreihe
16.11.2021–18.1.2022 (wöchentlich)
Hier gibt es weitere Infos.