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Ausstellung Bundeskunsthalle „Die Oper ist tot – Es lebe die Oper!“

„Die Oper ist tot – Es lebe die Oper!“

Die Ausstellung „Die Oper ist tot – Es lebe die Oper!“ beleuchtet die jahrhundertealte Geschichte des Musiktheaters.

vonJan-Hendrik Maier,

Musik, Gesang und Poesie, bildende Künste, Theater und Tanz: Wohl nur die Oper vereint so viele Kunstformen, um dem Publikum ein spektakuläres und zugleich vergängliches Erlebnis auf der Bühne zu präsentieren. Die Ausstellung „Die Oper ist tot – es lebe die Oper“ in der Bundeskunsthalle Bonn spürt diesem Zusammenspiel nach. Mit Gemälden und Karikaturen, Kostümen und Garderoben, plastischen Modellen und virtuellen Rekonstruktionen beleuchtet sie die rund 400-jährige Historie der Institution, die sich immer wieder neu erfunden hat, und zeigt Geschichten dahinter – begleitet von zahlreichen Musikausschnitten. Der Film „Opernlandschaft Deutschland“ geht zudem auf die besondere Stellung des Landes mit der nach Veranstalterangaben „größten Dichte an Spielstätten weltweit“ ein. Das erste von vier Kapiteln nimmt das Publikum in den Blick und fragt danach, wie sich die Konventionen des Opernbesuches und Interaktio­nen im Saal verändert haben.

Gemeinhin gilt Claudio Monteverdis 1607 am Hof von Mantua uraufgeführter „Orfeo“ als erste gewichtige Oper der Geschichte. Absolutistischen Herrschern diente die neue Kunstform als Mittel zur prunkvollen Selbstinszenierung: Für Antonio Cestis 22 Bühnenbilder umfassenden „Il pomo d’oro“ ließ man in Wien eigens ein Theater errichten. Die Ausstellung zeigt auch die Sonderrolle Frankreichs am Hof Ludwigs XIV. Das dritte Kapitel ergründet die Entstehung der „Unternehmensoper“ in Venedig: Erstmals gab es zahlendes Publikum, und ein Impresario wachte über die Rentabilität. Folglich wurden Drei- statt Fünfakter gespielt und Sänger, Bühnenbild und -technik rückten in den Fokus. In London machte die Royal Academy of Music ab 1719 Kastraten zu Superstars, zeitgenössische Karikaturen zeigen aber auch den damit einhergehenden Spott.

Neue Opernhäuser sorgen für „Wachstum und Wandel der Institution“

Im vorletzten und letzten Jahrhundert sorgten die teils neu gegründeten Opernhäuser in Paris, Wien, Mailand und New York für „Wachstum und Wandel der Institution“. Das gleichnamige letzte Kapitel thematisiert ferner die Sonderrolle des Bayreuther Festspielhauses und rückt die Semperoper als „Schauplatz bedeutender Uraufführungen“ ins Zentrum: Zwischen 1901 und 1938 wurden hier neun Opern von Richard Strauss aus der Taufe gehoben.

concerti-Tipp:

Ausstellung: Die Oper ist tot – Es lebe die Oper!
30.9.2022–5.2.2023
Bundeskunsthalle Bonn

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