Ursprünglich wollte er Naturwissenschaftler werden. Dann aber hat er der Musik völlig neue Seiten abgewonnen – mit soghaft flirrenden Klangflächen, Mikropolyfonie, geschichteten Rhythmen, aber auch mit Anti-Opern und Sinn für Groteske und Witz: Der Komponist György Ligeti würde im Mai hundert Jahre alt werden. Das wird bereits jetzt gewürdigt. Im Februar steht Ligeti im Fokus der Biennale der Berliner Philharmoniker. Daneben gibt es auch einiges zu sehen: In der Ligeti-Ausstellung im Foyer der Berliner Philharmonie, kuratiert als Kooperation des Staatlichen Instituts für Musikforschung (SIM) in Berlin und der Paul Sacher Stiftung Basel. Präsentiert werden bislang wenig bekannte Fotografien und aufschlussreiche Dokumente, darunter „Werkskizzen, die man als vollgültige Grafiken an die Wand hängen könnte“, wie Co-Kurator Heinz von Loesch vom SIM im Gespräch mit concerti betont hat. Dazu gibt es viele Informationen zu Aufführungen sowie zu berühmten Ligeti-Interpretinnen und -Interpreten. Ein weiterer Ausstellungsschwerpunkt behandelt Ligetis Beziehung zu Berlin, „hochamüsante Dokumente“ gebe es dazu, so Heinz von Loesch begeistert. Begleitend zur Ausstellung findet ein Symposium mit internationalen Forschenden und aktuellen Perspektiven auf die Musik Ligetis statt. Außerdem bieten der Hornist Stefan Dohr von den Berliner Philharmonikern und der Pianist Ueli Wiget vom Ensemble Modern Meisterklassen an. Auch beim Symposium und bei den Meisterklassen ist das Publikum willkommen.
concerti-Tipp:
Ausstellung: György Ligeti zum 100. Geburtstag
9.2.2023-31.5.2023
Philharmonie Berlin, Foyer