Woher kommt der Klang? Wohin geht er? Um diese Fragen dreht sich das Schaffen von Adriana Hölszky. Sie ist auf der ständigen Suche nach etwas, das vorher noch nie dagewesen ist. Ausgangspunkt für ihr neues Werk „Roses of Shadows“ waren traditionelle Gedichte und Texte aus Nordamerika. Der Titel wiederum spielt auf Shakespeares 67. Sonett an. Hölszkys „Schattenrosen“ entstanden als Auftragswerk für den Chefchoreografen der Deutschen Oper am Rhein, Martin Schläpfer.
Neun Klangzentren – acht Instrumentalisten und eine Sopranistin – durchleben einen zyklischen Prozess von der Entstehung aus dem Nichts bis hin zum Zerfall. Das Thema der Vergänglichkeit spielt, wie auch so oft bei Shakespeare, eine zentrale Rolle. „Es finden wellenartige Entladungen von gewaltigen Klangenergien statt. Von Anfang bis Ende des Werks nimmt die Kompaktheit und Bedrohlichkeit des Klanges wie ein Sog zu“, erklärt die in Bukarest geborene Komponistin.
Ballett am Rhein setzt auf Balanchine
Mit „Stravinsky Violin Concerto“ des russischen Choreografen George Balanchine erweitert das Ballett am Rhein sein Repertoire um eines der tänzerisch anspruchsvollsten Werke des Neoklassikers. Der belgische Geiger Marc Bouchkov legt den rhythmischen Klangteppich für die zwanzig Tänzer, die Balanchines symmetrischen Formationen ausführen, erweitert durch Elemente des Step, Gesellschafts- und Jazztanzes. Mit dem Titel „Polish Pieces“ nimmt Hans van Manen Bezug auf die Kompositionen von Górecki, die er sich zur musikalischen Basis seines Ballettes wählte: Die von Volksmusik-Anklängen, alten Kirchenmusik-Modi und tänzerischen Impulsen geprägten „Three Pieces in Old Style“ sowie das virtuose, mit hämmernden Rhythmen dramatisch vorwärtsdrängende Klavierkonzert op. 40.
Der Wechsel von temporeich dramatischen, verspielten und getragen-meditativen Stimmungen bietet Hans van Manens unverwechselbarer Tanzsprache die passende Grundlage: energisch in die Luft geworfenen Arme, gespreizten Finger oder kontrolliert geführten Positionswechsel im Raum mit angewinkelt-angespannten Gliedern – Paartänze von elektrisierender Erotik für zwölf Tänzerinnen und Tänzer in leuchtendbunten Ganzkörpertrikots.
Ausschnitt aus der Balanchine-Choreografie, die nun vom Ballett am Rhein getanzt wird:
concerti-Tipp:
Ballett am Rhein
b.33
Sa. 16.12., 19:30 Uhr (Premiere). Weitere Termine: 23., 26. & 30.12., 4., 7. & 21.1.
Mit: Martin Schläpfer (Choreografie), Hans van Manen (Choreografie), Wen-Pin Chien (Leitung) u.a.
Ort: Oper Düsseldorf