Für viele ist Tschaikowskys märchenhafte „Nussknacker“-Musik ein ebenso fester Bestandteil der kalten Jahreszeit wie Kekse und Punsch. Wer jedoch der Gefahr einer jährlichen Eintönigkeit entgehen will, der sollte mutig die festgefahrenen Rituale mit kleinen Varianzen würzen: Die Kekse mal mit Schokostreuseln statt Zuckerguss verfeinern, den Punsch mit Rum statt Amaretto strecken – und sich statt der üblichen Suiten und Ballette mal einem gänzlich anders klingenden „Nussknacker“-Erlebnis hingeben.
Als „jung, dynamisch und visionär“ nämlich preist die junge Baltic Sea Philharmonic ihr performatives Konzertprojekt „Nutcracker Reimagined“, das Tschaikowskys Melodien als eine große „Dramatische Sinfonie“ mit Werken von Pärt und Elgar kombiniert. Auch Musik von Dirigent und Orchestermitgründer Kristjan Järvi sowie Griegs Klavierkonzert werden mit eingeflochten. Auf den tänzerischen Aspekt muss man dabei nicht verzichten, denn die Orchestermitglieder bewegen sich beim Spielen frei auf der Bühne.