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Bremer Philharmoniker spielen Ligeti, Eötvös & Mahler

Expressive Klangwelten

Die Bremer Philharmoniker verführen mit dem Gesang der Sirenen.

vonChristian Schmidt,

Als der magyarisierte Rumäne György Ligeti 1956 vor den ungarischen Machthabern in den Westen floh, war das Dogma der seriellen Nachkriegskomponisten schon abgeklungen. Ausgestattet mit einem reichen Erfahrungsschatz als Musiktheoretiker wie Volksmusikforscher fand Ligeti einen eigenen Weg, als Außenseiter die moderne Musik zu revolutionieren. Sein Orchesterstück „Lontano“ entsprang dem Wunsch, abseits mathematisch-technokratischer Konstruktionen auch Neuer Musik etwas Ausdrucksvolles abzugewinnen.

Aus einem scheinbaren Durcheinander einzelner Töne entstehen so nahezu sphärische Klänge, die ohne wirkliche harmonische Bezüge doch einen faszinierenden Rausch des Zusammenklangs bilden. Nach ähnlichem Prinzip arbeitete Ligetis Landsmann Peter Eötvös bei seinem „Sirens’ Song“ der unterweltlichen Musen. Letztlich führen die beiden neuzeitlichen Komponisten damit fort, was schon Gustav Mahler in seinem „Lied von der Erde“ konzipierte: Musik, die ausschließlich dem Expressiven dient.

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