Johann hat ein Problem. Seit einem Besuch im Dresdner Panometer wird er immer wieder plötzlich und unerwartet in die Vergangenheit katapultiert. Die unfreiwilligen Zeitreisen führen ihn mitten ins 18. Jahrhundert, wo der angehende Abiturient zum unsichtbaren, manchmal aber auch sichtbaren Beobachter eines Namensvetters wird. Er begegnet ihm in Dresden und Hamburg, in Venedig, Padua und Bologna, schließlich auch in Stockholm und Prag. Wie sich herausstellt, handelt es sich um den Komponisten Johann Gottlieb Naumann, den der Protagonist in ganz unterschiedlichen Lebensabschnitten antrifft: als Schüler des italienischen Komponisten Giuseppe Tartini, als Dresdner Hofkapellmeister, als Opernkomponist im Auftrag des schwedischen Königs.
Auf den Spuren eines heute nur noch selten gespielten Komponsiten
Aus dem Blickwinkel eines heutigen Oberstufenschülers zeichnet Autorin Stephanie Hurst ein lebendiges und detailreiches Bild der damaligen Zeit, gespickt mit fundiertem Wissen über deren Alltag und Kultur. Während Johann sich in der Gegenwart mit seiner (alt-)klugen Schwester Sophie herumschlagen muss, gerät er im Umkreis des Siebenjährigen Krieges in manch brenzlige Situation – bis er eine Freundin findet, der er sein Geheimnis von den abenteuerlichen Zeitreisen anvertrauen kann. Auf originelle Weise nähert sich das Buch einem großen Dresdner Komponisten, der heute nur noch selten auf Konzertprogrammen steht. Und der hat eine Botschaft in seiner Musik versteckt, die Johann für die Nachwelt entschlüsseln soll.