Beethoven war „sehr häufig verliebt, aber meistens nur auf kurze Dauer“, verriet sein Schüler Ferdinand Ries. Autorin Sophia Mott spürt diesen Liebschaften nach. Die Liste zieht sich von Eleonore von Breuning, deren Familie eine solche Verbindung hartnäckig leugnete, über Magdalena Willmann, die Beethovens Heiratsantrag ablehnte, weil er „so hässlich war – und halb verrückt“, bis zu Julie Guicciardi, für die er seine „Mondscheinsonate“ schrieb und Therese Malfatti, der „Für Elise“ gewidmet sein soll.
Die größte Liebe seines Lebens soll Josephine Stackelberg-Brunsvik gewesen sein, doch sie hielt ihn auf Abstand. In einem Brief an Josephine schrieb Beethoven: „[…] Tausend Stimmen flüstern mir immer zu, daß sie meine einzige Freundin, meine einzige Geliebte sind – ich vermag es nicht mehr zu halten, was ich mir selbst auferlegt, o liebe J, lassen sie unß unbekümmert auf jenem Weege wandeln, worauf wir so glücklich waren.“ Bis heute brodelt die Gerüchteküche: Ist Josephine doch schwach geworden? Und ist ihre Tochter Minona aus einer Nacht mit Beethoven hervorgegangen?
In dreizehn kurzen und sehr kurzweiligen Kapiteln beleuchtet Sophia Mott den Komponisten im Spiegel seiner Herzensdamen: Dem Leser zeigt sich ein ganz privater, romantischer – manchmal auch ziemlicher chaotischer Beethoven, dem er sich durch die hervorragend ausgesuchten Zitate noch näher fühlt. Seine Krankheiten und die Arbeit an seinen Kompositionen rücken in den Hintergrund, was aber nicht stört, da man hierfür ganz neue Seiten an dem oft als so unnahbar dargestellten Komponisten entdeckt.