Während ich diese Zeilen schreibe, herrscht selbst im sonst so nassgrauen Hamburg ein mustergültiger Astrid-Lindgren-Winter. Doch die Zeit, in der man es sich daheim bei Kerzenschein und Zimtsternen gemütlich machte, ist aus und vorbei: Jetzt hält der laute Teil des Winters Einzug in die Konzert- und Opernhäuser! Damit meine ich aber nicht die Faschings- respektive Karnevalszeit, die wir in Hamburg bekanntlich nicht einmal ignorieren. Stattdessen blickt André Sperber auf drei spannende und relevante Festivals, die den Blick auf aktuelle und zukunftsweisende Strömungen des Musiktheaters richten. Auch das Opernfeuilleton befasst sich mit neuen Klängen: Detlev Glanerts Vertonung von Franz Grillparzers Drama „Die Jüdin von Toledo“ steht in Dresden vor ihrer Uraufführung – für Peter Krause Anlass für ein Porträt über den selbsternannten „konservativen Anarchisten“.
Mit Musik aus dem 17. bis 21. Jahrhundert ist wiederum unser „Blind gehört“-Kandidat Kent Nagano zu erleben, womöglich auch in Ihrer Nähe, denn er ist im Februar viel unterwegs in Deutschland. Für uns in Hamburg ist sein Name seit einiger Zeit mit Abschied verbunden, denn der Kalifornier, der sich beim Treffen mit concerti als „ehemaliger Bayer und heutiger Hanseat“ bezeichnet hat, wird 2025 sein Amt des Generalmusikdirektors an der Hamburgischen Staatsoper niederlegen. In seinem Büro in der Oper nahm sich Nagano reichlich Zeit, um über ausgewählte Aufnahmen zu sprechen, auf denen er als Dirigent zu erleben ist.
Ach ja: Sollte Sie jetzt die Sorge umtreiben, dass unser aktuelles Heft so gar nicht die närrische Zeit würdigt, kann ich Sie beruhigen. Es gibt ja acht Regionalausgaben, und sofern Sie nicht in Hamburg leben, finden Sie im Mittelteil ganz sicher den einen oder anderen karnevalesken Veranstaltungstipp.
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