„Errette mich, Herr, vom ewigen Tode an jenem Schreckenstage, wo Himmel und Erde wanken, Da Du kommen wirst, die Menschen durch Feuer zu richten“, heißt es im „Libera me“, dem Schlusssatz der liturgischen Totenmesse. Jenen Text vertonte Giuseppe Verdi einst für den 1868 verstorbenen Rossini. Damals war sein Plan, dass die besten Komponisten Italiens gemeinsam eine Totenmesse zu Ehren des verstorbenen Meisters schreiben mögen. Da es jedoch nie zu einer Aufführung eines solchen Gemeinschaftsprojekts kam, weitete Verdi seinen Beitrag, das besagte „Libera me“, schließlich selbst zu einem eigenständigen Requiem aus und schuf damit eines der eindrucksvollsten Werke seiner Gattung.
Dirigent Daniele Gatti und die Sächsische Staatskapelle lassen die impulsiv-intensiven, dramatisch drohenden wie tröstenden Klänge Verdis zum Gedenken an den 13. Februar 1945 in Dresden erklingen. Jenem Tag, an dem die Luftangriffe begannen, die rund 25 000 Menschen das Leben kosteten, und die die Stadt innerhalb weniger Stunden dem Erdboden gleich machten. Jenem Schreckenstage, wo Himmel und Erde wankten.