„Wenn Sie wissen wollen, wen ich für den wichtigsten lebenden Komponisten halte, so sage ich ohne zu zögern: Elgar“, gab Fritz Kreisler 1905 in einem Interview zu, stellte den Briten sogar auf eine Stufe mit seinen Idolen Beethoven und Brahms und gab noch im gleichen Jahr bei ihm ein Violinkonzert in Auftrag. Erst wenige Jahre zuvor hatte Edward Elgar mit den „Enigma-Variationen“ seinen großen Durchbruch gehabt und mit „Land of Hope and Glory“ an den Erfolg angeknüpft, dennoch stellte ihn ein Violinkonzert vor neue Herausforderungen. Selbstzweifel und depressive Phasen plagten ihn während des fünfjährigen Entstehungsprozesses.
Erst 1910 hielt Kreisler das fertige Werk in den Händen und konnte es unter der Leitung Elgars in London zur Uraufführung bringen. Bis heute gilt das Stück als technisch anspruchsvoll und ist mit einer Spieldauer von rund 50 Minuten ungewöhnlich lang. In Dresden bringen nun Frank Peter Zimmermann und die Staatskapelle Dresden mit Daniel Harding den Klassiker auf die Bühne.