Als Bernd Loebe, Intendant der Oper Frankfurt, im Herbst 2021 den neuen Generalmusikdirektor des Hauses vorgestellt hat, war die Überraschung groß. Nicht nur hatten viele mit Joana Mallwitz als Nachfolgerin des scheidenden Sebastian Weigle gerechnet, mit dem damals erst 28 Jahre alten Thomas Guggeis katapultierte Loebe außerdem einen echten Newcomer an die Spitze des renommierten Opernhauses. Weigle, dessen Vertrag nach 15 Jahren in der Mainmetropole ausgelaufen ist, trennt sich im Guten mit der Oper Frankfurt. Deshalb, so Loebe bei der Vertragsunterzeichnung, wolle man keine Weigle-Kopie, sondern habe sich für einen Generationswechsel entschieden.
„Trotz seines so jungen Alters ist Thomas Guggeis kein Talent mehr, sondern erstaunlich weit in all dem, was ein Dirigent an einer so wichtigen Stelle zu leisten hat.“ Auch Guggeis selbst betont, dass es ein großes Glück sei, „als Generalmusikdirektor ein ,Opernhaus des Jahres‘ übernehmen zu dürfen“. Mit seinem Antritt als Generalmusikdirektor wird er außerdem Leiter der Museumskonzerte der Museums-Gesellschaft. Der mittlerweile 30-Jährige hat neben seiner Dirigier- und Klavierausbildung in München und Mailand Physik mit Schwerpunkt Quantenfeldtheorie studiert. 2016 wurde er Korrepetitor und Assistent von Daniel Barenboim und machte zwei Jahre später mit seinem kurzfristigen Einspringen für Christoph von Dohnányi an der Staatsoper Berlin von sich reden.