Neumarkt in der Oberpfalz: Mehr als ein halbes Jahrtausend lang war das Zeughaus eines der markantesten Gebäude der einstigen Residenzstadt. Ende des 14. Jahrhundert erbaut, diente es als Lager für Getreide und Munition, die im Spätmittelalter ‚Zeug‘ genannt wurde. Mit der Hofkirche nebenan brachte es höfischen Glanz in die Stadt. Den Namen „Reitstadel“ bekam das imposante Kastengebäude erst im 19. Jahrhundert, als die in Neumarkt stationierten Chevaulegers es als Reithalle nutzten. Im Zweiten Weltkrieg brannte es bis auf die Außenmauern ab und blieb über Jahrzehnte ein unkrautüberwucherter „Schandfleck“.
Erst 1980/81 wurde die Ruine als Kulturzentrum wieder aufgebaut: außen historisch mit neuem Anbau, innen neu mit einem Konzertsaal mit 455 Sitzplätzen, dessen hervorragende Akustik Musiker und Labels auch zu Tonaufnahmen anreisen lässt. Über 400 Konzerte hat der Verein „Neumarkter Konzertfreunde“ seitdem organisiert und für September das Franz Liszt Kammerorchester eingeladen.