Kunst, mithin auch die Musik wäre vielleicht nicht denkbar, ohne eine ungestillte Sehnsucht, die sich im schöpferischen Prozess oder in der Werkinterpretation Bahn bricht. Dem trägt der Kalender „Musiker und ihre Sehnsuchtsorte“ Rechnung. Jedes Kalenderwochenblatt ist einem Musiker, Sänger, Dirigenten oder Komponisten und seinem jeweiligen Sehnsuchtsort gewidmet. „Ich erinnere mich in meinem Leben nicht leicht, in 24 Stunden soviel Erstaunen, Bewunderung, Rührung, Freude empfunden zu haben als in diesem wunderbaren Venedig!“, schwärmt Felix Mendelssohns Schwester Fanny Hensel. Während auf Sergej Rachmaninow das Dorf Iwanowka in der sibirischen Steppe, wo er zahlreiche Klavierwerke und Sinfonien schrieb, eine magische Anziehungskraft ausübte, war Claudio Abbados liebster Rückzugsort sein 500 Jahre altes Bauernhaus im Engadin, in dem einst auch Kurt Tucholsky wohnte.
György Ligeti sehnte sich zeitlebens in den botanischen Garten seiner Kindheit in Klausenburg zurück, und der größte Traum der Sopranistin Montserrat Caballé bestand darin, eine eigene Gesangsakademie zu eröffnen. Selbstaussagen, Zitate von Zeitgenossen und kurze biografische Notizen werfen ein Schlaglicht auf 53 Musikerpersönlichkeiten mit ihren ganz persönlichen Wünschen und Vorstellungen von Glück und einem erfüllten Leben. Porträtierende Fotos und Abbildungen machen den Musikkalender darüber hinaus zu einem ebenso abwechslungsreichen wie anregenden und in mancher Woche sogar überraschenden Wandschmuck. Oder hätten Sie gewusst, dass der italienische Tenor Giuseppe Di Stefano das Zigarrerauchen und das Glücksspiel ebenso sehr liebte wie die Oper?