Ursprünglich erhielt Thomas Adès im Jahr 1999 den Kompositionsauftrag für ein Werk, das hoffnungsvoll auf das kommende Millennium blicken sollte. Doch dem damals 27-jährigen Briten geriet die Musik zu „America (A Prophecy)“ düster, beinahe dystopisch. Beeindruckt von der expressiven Komposition bestand das New York Philharmonic unter Kurt Masur darauf, das Werk aufzuführen – ein großer Erfolg für den Komponisten. Knapp zwei Jahre nach Entstehung von „Amerikas Prophezeiung“ kam es zu den Terroranschlägen des 11. September.
In einer erweiterten, ins Positive gewandten Fassung bringt Adès seine Komposition im Leipziger Gewandhaus erneut zur Aufführung. Weniger dystopisch aufgeladen, dafür ähnlich grundlegend widmet sich Gustav Holst in „Die Planeten“ der astrologischen Phänomenologie. Im Zentrum erstrahlt Jupiter lebhaft und feierlich, darum kreisen die anderen Planeten. Da Pluto erst 1930 entdeckt wurde, konnte Holst den Planeten in seiner Suite nicht berücksichtigen – nach heutiger Sicht folgerichtig, da die Internationale Astronomische Union dem Pluto 2006 seinen Planetenstatus wieder aberkannte.