„Camerata concertante“ lautet das strahlende Motto, mit dem die Hamburger Camerata ihre laufende Spielzeit überschrieben hat. Die traditionsreiche Gattung des Instrumentalkonzerts, die sich über die formale Gegenüberstellung von Soloinstrumenten und Ensemble definiert, steht also derzeit im Fokus des Kammerorchesters. Die Mode jener Konzertform kam in der Barockzeit auf und wurde sogleich von diversen großen Komponisten in beeindruckender Varianz entwickelt. Antonio Vivaldi etwa schöpfte hier mit rund fünfhundert Solokonzerten für verschiedenste Instrumente aus dem Vollen.
Einen frühen Höhepunkt schuf indes Johann Sebastian Bach: Seine sechs „Brandenburgischen Konzerte“, die der Köthener Hofkapellmeister 1721 quasi als seine künstlerische Visitenkarte an den Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg sandte, stellten die Gattung auf eine neue künstlerische Stufe. Durch ausgefallene, ungewöhnlich vielseitige Besetzungen einerseits sowie durch eine neuartige, höchst flexible Interaktion von Soli und Tutti andererseits.
In diesem Jahr, am 28. Juli, jährt sich Bachs Todestag zum 275. Mal. Für die Hamburger Camerata Grund genug, ihr saisonales Motto mit einer programmatischen Würdigung des Altmeisters zu verbinden und das ganze Sixpack, sprich alle sechs „Brandenburgischen Konzerte“ an einem Abend aufzuführen. Bach’sche Konzertfreude pur!