Der Titel könnte in die Irre führen: „Wiener Stimmen“ ist ein Programm mit Werken für Chor und Klavier aus der Feder dreier mit Wien verbundener Komponisten: Johannes Brahms, Gustav Mahler und Hans Gál. Verbindungen zu Hamburg gibt es gleichwohl auch: Der Hamburger Brahms verlegte seinen Lebensmittelpunkt 1872 an die Donau; der Wiener Operndirektor Mahler wirkte 1891 bis 1897 als erster Kapellmeister am Stadt-Theater in Hamburg. Der Komponist Hans Gál war als Dozent am Neuen Konservatorium wie an der Universität in Wien tätig, ehe er 1929 das Amt des Direktors am Mainzer Konservatorium übernahm.
Als Jude verließ er Deutschland bereits 1933, ging zurück nach Wien und emigrierte schließlich 1938 nach England. Zur Vokalmusik hatten alle drei eine besondere Bindung. Während Brahms und Gál zahlreiche Chorwerke komponierten, fühlte sich Mahler eher zum Lied hingezogen. Der Harvesterhuder Kammerchor unter Leitung von Edzard Burchards wird drei seiner Lieder in Transkription für acht Stimmen präsentieren. Das Konzertprogramm ergänzt ein Gespräch mit Hans Gáls Tochter, Eva Gál Fox.