Die Zusammenarbeit der Berliner Singakademie mit dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt hat Tradition. Auch wenn der mächtig besetze Oratorienchor in der Hauptstadt gut vernetzt ist und unter anderem die Komische Oper, das RSB und die Philharmoniker bei Großwerken unterstützt, hat er seit der Wiedereröffnung des ehemaligen Schauspielhauses im Jahr 1984 hier seinen gefestigten Auftrittsort gefunden. Das 60-jährige Chorjubiläum zusammen mit dem Konzerthausorchester Berlin zu feiern, ist also naheliegend.
Die Singakademie wurde 1963 in Ost-Berlin gegründet, da nach dem Bau der Mauer der Kontakt zur altehrwürdigen Sing-Akademie zu Berlin im Westteil abbrach. Kultur war in der DDR eine Staatsangelegenheit: „Singakademien und philharmonische Chöre sind leistungsstarke Kollektive des künstlerischen Volksschaffens“, hieß es in einer offiziellen Verlautbarung. Auf dem Programm steht Mendelssohns aus alttestamentarischen Texten gespeistes Oratorium „Elias“. Der Chor übernimmt die Rolle des dürstenden Volks Israel und gibt auch den Baalspriestern und den Seraphim seine Stimme.