Italien hat sie alle begeistert. Ob Mozart, Schubert oder Mendelssohn: Der Lebensstil, die Natur, das südliche Klima und nicht zuletzt die Musik zogen diverse Komponisten aus dem Norden magisch an. Die Italianità grassierte in Künstlerkreisen und inspirierte die Musiker zu schwelgerischen, sonnig heiteren oder auch lustvoll zitierenden Werken. Franz Schuberts „Ouvertüre im italienischen Stil“ C-Dur fußt gar auf einer Wette. Eine Aufführung von Rossinis Oper „Trancredi“, die Schubert besucht hatte, wurde wegen ihrer wundervollen Ouvertüre dermaßen überschäumend von seinen Freunden gefeiert, dass der Wiener Komponist sich herausgefordert fühlte, binnen kürzester Zeit etwas Ähnliches aus dem Ärmel zu schütteln. Top, die Wette galt! Für ein Glaserl Wein schrieb er im November 1817 gleich zwei Ouvertüren in eben jenem Stil.
Bildungsreise in den Süden
Auch Felix Mendelssohn Bartholdy war von Italien angetan – mehr als er zunächst dachte. Nachdem seine Eltern ihn auf eine Bildungsreise nach England und Schottland geschickt hatten, sollte es als Nächstes in Richtung Süden gehen. Die Eltern zahlten die lange Reise und die Aufenthalte. Mendelssohn war 21 Jahre alt und steckte voller Neugier. Was er fand, war Inspiration pur. Vor allem die flirrende Natur hatte es ihm angetan. Begeistert schrieb er: „Da steckt die Musik drin, da tönt’s und klingt’s von allen Seiten.“ Seine vierte Sinfonie, die „Italienische“, atmet romantische Wärme.