Antonín Dvořák haderte mit seinem ersten Klavierquintett A-Dur op. 5, welches er viele Jahre zuvor geschreiben hatte. Was tun? Überarbeiten, Teile für eine andere Komposition verwenden? Dvořák entschied sich für den radikalen Weg: Kurzerhand schrieb er ein völlig neues Klavierquintett in derselben Tonart A-Dur. Im Januar 1888 wurde das Stück in Prag uraufgeführt. Vier Monate später kam es zur Erstaufführung in London, seitdem ist sein op. 81 eines der meistgespielten Kammermusikstücke des Komponisten. Ebenbürtig reiht es sich ein in die Bedeutungstiefe der großen romantischen Klavierquintette eines Schubert, Schumann oder Brahms – und ist mit seinen volkstümlichen Motiven unüberhörbar mit den Wurzeln des heimatliebenden Tschechen verbunden.
Der Furiant des dritten Satzes ist ein tschechischer Volkstanz im schnellen Dreiertakt. Im Beethoven-Haus Bonn kontrastiert das Michelangelo Quartett zusammen mit der in Bochum geborenen Pianistin Schaghajegh Nosrati dieses Werk unter dem Motto „Kontrapunkt“ mit dem Klavierquintett Nr. 1 der polnischen Komponistin Grażyna Bacewicz aus dem Jahr 1952.