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Highlights der Saison 2024/2025 – Hamburg & Norddeutschland

Wer die Wahl hat…

concerti-Redakteur Sören Ingwersen stellt seine persönlichen Highlights der kommenden Saison vor.

vonSören Ingwersen,

Wie soll man nicht ins Schwimmen geraten bei dem Versuch, aus dem üppigen Kulturangebot in Hamburg und Norddeutschland die musikalischen Saison-Highlights herauszufischen? Tief abtauchen kann man denn auch gleich mit den Klängen des Meeres, die Komponist Thorsten Encke mit seinem multimedialen, genreübergreifenden Projekt „The Ocean is a Noisy Place“ im Kleinen Saal der Elbphilharmonie Musik werden lässt (29.10.). Hochgefühle verspricht indes ein junger Überflieger am Cello, der 25-jährigen Brite Sheku Kanneh-Mason, der mit Dvořák und Schostakowitsch gleich zweimal im großen Saal gastiert (21.8. & 10.2.).

Bei ihm sollte man schnell sein beim Kartenerwerb: Cellist Sheku Kanneh-Mason
Bei ihm sollte man schnell sein beim Kartenerwerb: Cellist Sheku Kanneh-Mason

Dessen Schwester Isata Kanneh-Mason steht mit dem ethnisch diversen Chineke! Orchestra auf der Bühne – als Solistin in Prokofjews spritzigem dritten Klavierkonzert (11.11.). Apropos Klavier: Auch Rudolf Buchbinder (16.10.), Ivo Pogorelich (27.11.), Grigory Sokolov (7.4.) und Daniil Trifonov (26.5.) geben sich in Hamburg die Ehre. Empfehlen muss man diese Heroen der Tastenkunst wohl kaum noch. Dafür vielleicht den Beethoven-Spezialisten Jan Caeyers, sein Orchester Le Concert Olympique und Pianist Kit Armstrong, die in dieser Saison den Auftakt ihres auf mehrere Jahre angelegten Projekts „Beethoven 27“ (3.11. & 8.3.) feiern. Weit in die Zukunft gedacht ist auch ein Projekt von Julian Prégardien. Als erste von mehreren Städten macht der Tenor Hamburg zur „Liedstadt“. Am Eröffnungstag (3.10.) erklingen Pop-Up-Konzerte an 50 öffentlichen Orten.

Unsuk Chins zweite Oper „Die dunkle Seite des Mondes“ wird in Hamburg uraufgeführt
Unsuk Chins zweite Oper „Die dunkle Seite des Mondes“ wird in Hamburg uraufgeführt

Generationenwechsel beim Hamburg Ballett

Mit Spannung blickt man auch auf das Hamburg Ballett, wo nach 51-jähriger Regentschaft John Neumeiers nun der deutsch-argentinische Choreograf Demis Volpi seinen Posten als neuer Intendant antritt. Im Rahmen des Ballettabends „The Times Are Racing“ (Premiere: 28.9.) zeigt der 38-Jährige seine Choreografie „The Thing With Feathers“, am 6. Juli feiert sein neues Stück „Demian“ nach Hermann Hesses gleichnamigem Roman Premiere. In der Staatsoper darf man sich außerdem auf Calixto Bieitos Inszenierung von Carl Orffs selten aufgeführter, zwischen Archaik und Moderne angesiedelter Trilogie „Trionfi“ freuen, deren erster Teil, die „Carmina Burana“, den Komponisten unsterblich machte. Auch Richard Strauss’ „Ariadne auf Naxos“ unter der Regie von Dmitri Tcherniakov (Premiere: 26.1.) und die Uraufführung von Unsuk Chins Oper „Die dunkle Seite des Mondes“ (Premiere: 18.5.) lassen schon im Vorfeld aufhorchen, während im Allee Theater Regie-Ass Alfonso Roberto Romero Hand an Mozarts bittersüßes Verwirrspiel „Così fan tutte“ legt.

Präsentiert Musik von Bach in neuem Gewand: das SIGNUM saxophone quartet
Präsentiert Musik von Bach in neuem Gewand: das SIGNUM saxophone quartet

Am Volkstheater Rostock fallen vor allem die spartenübergreifende Inszenierung von Peter Schaffers Theaterstück „Amadeus“ (Premiere: 18.1.) und eine neue Fassung von Viktor Åslunds 2016 uraufgeführter Oper „Der Steppenwolf“ (Premiere: 12.4.) ins Auge. In der M*Halle übt sich das Mecklenburgischen Staatstheater mit Toshio Hosokawas Einakter „Hanjo“ (Premiere: 29.11.) in Kontemplation, während Regisseurin Daniela Kerck mit Ethel Smyths selten aufgeführter, hochromantischer Oper „Standrecht“ (Premiere: 7.2.) ihr Debüt in Schwerin gibt. Am Lübecker Theater dürften Mieczysław Weinbergs Oper „Die Passagierin“ (Premiere: 12.10.) und Frank Martins szenisches Oratorium „Der Zaubertrank“ (Premiere: 15.3.) auch viele Besucher von außerhalb anlocken, währen man in Kiel seine Trümpfe mit Strauss’ „Der Rosenkavalier“ (Premiere: 21.9.) und Verdis „Don Carlos“ (Premiere: 5.4.) unter der Regie des gefeierten Duos Immo Karaman und Fabian Posca ausspielt.

Zu Gast bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern: das Chaos String Quartet
Zu Gast bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern: das Chaos String Quartet

Wer bei so viel Musiktheater die Instrumentalkunst vermisst, schaut vielleicht noch einmal in das reichhaltige Programm der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und entdeckt dort zum Beispiel das Signum Saxophone Quartett, das in der St.-Nikolai-Kirche Stralsund Bachs „Kunst der Fuge“ in neue Klangfarben taucht, das Chaos String Quartet, das im Binzer Kurhaus mutig Beethovens „Große Fuge“ op. 133 stemmt, oder ein mit Klavier- und Percussion-Trio ungewöhnlich besetztes Schostakowitsch-Konzert im Theater Putbus zum 50. Todestag des Komponisten.











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