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Highlights der Saison 2024/2025 – Niedersachsen & Bremen

Voller Entdeckerfreude

concerti-Redakteur André Sperber stellt seine persönlichen Highlights der kommenden Saison vor.

vonAndré Sperber,

„Mutig voran!“ könnte das Motto der kommenden Spielzeit in der niedersächsischen Musiktheaterlandschaft lauten. Denn in den anstehenden Neuproduktionen stürzt man sich hier mitnichten auf sichere Verkaufsschlager. Vielmehr zeigt man sich risikofreudig, oder optimistischer formuliert: entdeckungsfreudig. Vor allem an der Staatsoper Hannover ist man offen für Neues: Insgesamt sieben Opern kommen zur Premiere, Leoncavallos „Pagliacci“ (Entstehungsjahr 1892) ist davon das älteste (!) Werk. Den Auftakt gibt „Satyagraha“ von Philip Glass. Neben dieser Ghandi-Oper sowie neben den anschließenden Produktionen von Astor Piazzollas „María de Buenos Aires“ und Bohuslav Martinůs „Greek Passion“ – allesamt Werke aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – wirkt Richard Strauss’ „Rosenkavalier“ zum Saisonabschluss beinahe wie ein Museumsstück. Neuer geht dagegen immer: Mit „Israel in München“ von Michael Wertmüller steht eine Uraufführung auf dem Programm.

Modernes und Raritäten programmiert die scheidende Intendantin des Staatstheater Braunschweig, Dagmar Schlingmann, in ihrer letzten Saison
Modernes und Raritäten programmiert die scheidende Intendantin des Staatstheater Braunschweig, Dagmar Schlingmann, in ihrer letzten Saison

Auch am Staatstheater Braunschweig, wo die letzte Spielzeit von Intendantin Dagmar Schlingmann anbricht, gibt es mit Lucia Ronchettis „Searching for Zenobia“, Francis Poulencs „Dialogues des Carmélites“, Peter Eötvös’ „Schlaflos“ und Walter Braunfels’ „Die Vögel“ viel Neues und Seltenes zu entdecken. Dass letzteres Braunfels-Werk, das nach dem Aufführungsverbot durch die Nazis lange von der Bildfläche verschwunden war, nun wieder eine Renaissance erlebt, zeigt sich auch durch die parallele Inszenierung desselben am Staatstheater Oldenburg. Hier übrigens eröffnet man mit einem neu überarbeiteten „Freischütz“, musikalisch ergänzt von Komponistin Elena Kats-Chernin. Ansonsten geht GMD Hendrik Vestmann in seiner letzten Oldenburger Saison mit Händel, Offenbach, Britten und Janáček bekanntere, doch gleichwohl spannende Wege.

Musikalischen Reichtum von Händel bis Janáček verspricht Oldenburgs GMD Hendrik Vestmann
Musikalischen Reichtum von Händel bis Janáček verspricht Oldenburgs GMD Hendrik Vestmann

Während sich zudem der Braunschweiger Tanztheaterleiter Gregor Zöllig einer neuen Choreografie zu „Don Quijote“ widmet, steht der berühmte Cervantes-Held am Theater Hildesheim im Mittelpunkt der gesamten Saison. Ähnlich wie schon Wozzeck im Vorjahr wird Don Quijote hier nun mit je einer Oper („Don Chisciotte“ von Manuel García), einem Schauspiel („Don Quijote“ von Rebekka Kricheldorf) und einem Musical („Der Mann von La Mancha“ von Mitch Leigh) bedacht.

Die exquisite Deutsche Kammerphilharmonie Bremen hat ebenso exquisite Solisten zu Gast
Die exquisite Deutsche Kammerphilharmonie Bremen hat ebenso exquisite Solisten zu Gast

Große Namen in Bremen und Hannover

In Bremen wiederum ist große Oper nicht nur im Theater, sondern auch auf der Konzertbühne zu erleben, etwa wenn in der Glocke Startenor Jonas Kaufmann des hundertsten Todestags von Giacomo Puccini gedenkt oder wenn das Musikfest Bremen, das gerade so noch in die neue Saison hineinbrandet, 150 Jahre „Fledermaus“ von Johann Strauss mit einer konzertanten Aufführung derselben feiert. Für sinfonische Höhepunkte sorgt indes auch Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, die mit Patricia Kopatchinskaja, Akiko Suwanai, Nicolas Altstaedt große Namen in die Weserstadt holt.

Julia Fischer reist mit Brahms' Doppelkonzert im Gepäck zur NDR Radiophilharmonie nach Hannover
Julia Fischer reist mit Brahms‘ Doppelkonzert im Gepäck zur NDR Radiophilharmonie nach Hannover

Gespannt sein darf man auch auf die Saison der NDR Radiophilharmonie in Hannover, bei der Stanislav Kochanovsky seinen Einstand als neuer Chefdirigent feiert und direkt mit Prokofjew, Wagner und Skrjabin ins Rennen geht. Weitere besondere musikalische Schwergewichte mit renommierten Gästen werden folgen, etwa Nikolaj Medtners drittes Klavierkonzert mit Nikolai Lugansky, Brahms’ Violinkonzert mit Gil Shaham sowie das Doppelkonzert für Violine und Cello mit Julia Fischer und Daniel Müller-Schott.











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