„In Hannover dreht der Sommer eine Extraschleife!“ So heißt es vielversprechend in der Ankündigung der NDR Radiophilharmonie für das Auftaktkonzert zur neuen Saison. Die vollmundige Behauptung wird mit einer musikalischen Reise durch Spanien nachdrücklich unterstrichen. Einer der Programmpunkte: „Noches en los jardines de España“, ein schillernder Hybrid aus Klangmalerei und Klavierkonzert des Andalusiers Manuel de Falla, der nächtliche Stimmungen aus Gärten Andalusiens einfängt. Dargeboten wird es vom andalusischen Pianisten Javier Perianes, der für seine Interpretation gerade dieses Repertoires gefeiert wird. De Fallas vom französischen Impressionismus geprägte Komposition entführt in die Parkanlage Generalife, jenes Wunderwerk maurischer Gartenkunst mit Wasserspielen, Kanälen und üppigem Grün im Areal der Alhambra, zudem in einen Klostergarten in Granada und in die Hügel bei Córdoba.
Verträumt und duftig werden in dieser Musik charakteristische Rhythmen, harmonische Wendungen, Melodiefloskeln und Klangeffekte südspanischer Folklore verwirbelt. Zupackend wird es im zweiten Stück des Abends von Manuel de Falla, in der Suite Nr. 2 aus dem Ballett „Der Dreispitz“: Hier klingen eindrucksvoll spanische Tanzrhythmen an, die federnde andalusische Seguidilla, die ekstatische, vom Flamenco geprägte Farruca und die funkensprühende Jota, typisch für die nordspanische Region Aragón. Beliebte Werke von Strauss und Ravel komplettieren diese spanische Reise.