Es ist ein sympathischer Grundsatz, den der Komponist, Arrangeur und Flötist Efraín Oscher formuliert: „Ich möchte mit meiner Musik immer eine Geschichte erzählen.“ In den vergangenen Jahren der Pandemie schrieb er eine Reihe von Konzerten, darunter eines für den Oboisten Sergio Sánchez. Das Werk ist eine Hommage an Venezuela. So ließ Oscher auch die Inspiration von Tänzen wie Merengue und Gaita de Tambora in seine Musik einfließen. Nun gelangt das lebenspralle Werk zur Uraufführung – als Teil einer Reihe, die sich nur als spannend bezeichnen lässt.
Kreativ kreist sie um Antonio Vivaldis barocken Hit „Le quattro stagioni“. Der Zyklus des Kammerensemble Konsonanz heißt „16 Jahreszeiten“, und es geht um Klänge von gestern, heute und morgen. Beim letzten Konzert der Reihe steht Vivaldis „Herbst“ für das Vergangene. Die Gegenwart symbolisiert der „Winter“ im Klanggewand von Max Richter, der Vivaldi erfolgreich rekomponiert hat. Der „Sommer“ von Astor Piazzolla erklingt als Jahreszeit, die auf der Südhalbkugel herrscht.
Vivaldi auf Grundlage vom Klimavorhersagen
Was aber steht für die Zukunft? Nun, das Ergebnis wird nachdenklich stimmen. Da gibt es den „Frühling“ aus „The [Uncertain] Four Seasons“ der Agentur AKQA und des Komponisten Hugh Crosthwaite. Diese Fassung modifiziert das Original auf der Grundlage von Klimavorhersagen für das Jahr 2050. Verändert mit Hilfe eines Algorithmus, macht ein 20-minütiger Kurzfilm mit Musik den Klimawandel hör- und sichtbar.