Nach Monaten der Ungewissheit ist die Entscheidung gefallen: Lahav Shani wird der neue Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Das hat der Münchner Stadtrat am Mittwochvormittag einstimmig beschlossen. Der israelische Dirigent und Pianist tritt damit die Nachfolge von Valery Gergiev an, der vor knapp einem Jahr aufgrund seiner engen Beziehungen zu Wladimir Putin und wegen seines beharrlichen Schweigens zum Krieg gegen die Ukraine von der Stadt entlassen wurde. Seither war der Posten des Chefdirigenten unbesetzt.
Die Münchner und Shani kennen sich bereits von früheren gemeinsamen Projekten. Nun hatte das Orchester den jungen Israeli selbst für das Amt vorgeschlagen – ein großer Vertrauensbeweis für den gerade einmal 34-Jährigen: „Das Orchester ist modern, neugierig und unglaublich klangschön. Es ist für mich eine Ehre, gemeinsam mit den Musikerinnen und Musikern die Zukunft zu gestalten.“
Der Vertrag ist bereits unterzeichnet und verpflichtet Shani zunächst für fünf Jahre. Antreten wird er die Stelle allerdings erst ab der Konzertsaison 2026/2027. Trotz seines jungen Alters hat er bereits mit zahlreichen renommierten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern und dem London Symphony Orchestra zusammengearbeitet. Derzeit ist Shani unter anderem Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra und Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters in Rotterdam. Den Vertrag in Rotterdam wird er aufgrund der neuen Tätigkeit in München nicht verlängern.