Erstmals seit Ende Oktober will der Pierre Boulez Saal in Berlin seine Türen wieder für Publikum öffnen: Die Raum- und Klanginstallation „Lexichaos“ des amerikanischen Künstlers Stephan von Huene soll vom 25. März bis 6. April im großen Konzertsaal der Barenboim-Said Akademie ausgestellt und vor Ort besichtigt werden können.
„Zwischen den Sprachen liegen nicht nur die Bedeutung von Wörtern, die Übersetzung, sondern ganze Weltbilder“: So hat es der im Jahr 2000 verstorbene Stephan von Huene einmal formuliert. Als einer der bedeutendsten Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat er der akustischen und kinetischen Kunst neue Wege eröffnet und gilt als einer der Begründer der Klang- und Medienkunst in seiner Zeit.
Lexichaos widmet sich der Verwirrung der Sprachen
Seine raumfüllende Installation „Lexichaos“ wurde zum ersten Mal 1990 in der Hamburger Kunsthalle gezeigt und thematisiert die Verwirrung der Sprachen als gottgewollte Zerstreuung der Völker, die aus der biblischen Geschichte vom Turmbau zu Babel bekannt ist. Während das Publikum sich zwischen Buchstabentafeln und drei Türmen bewegt, ertönt neben anderen Klängen der Bibeltext auf Hebräisch, Altgriechisch und Deutsch. Im Fokus steht dabei die Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher nationaler und kultureller Herkunft – auch in der heutigen Zeit immer noch ein wichtiges Thema.
Die von Marvin Altner kuratierte Ausstellung kann – opportune Inzidenzwerte vorausgesetzt – täglich von 14 bis 19 Uhr (am Eröffnungstag bis 18 Uhr) innerhalb festgelegter Zeitfenster von einer begrenzten Personenzahl besucht werden.
concerti-Tipp:
Klanginstallation „Lexichaos“ von Stephan von Huene
25.3. bis 6.4.2021, tägl. von 14 bis 19 Uhr
Pierre Boulez Saal