Walt Whitman, 1819 geboren, gilt als einer der einflussreichsten Lyriker der USA. Sein Hauptwerk, die Gedichtsammlung „Grashalme“, ist in Deutschland dennoch recht unbekannt, doch einzelne Werke wie „O Captain! My Captain“ kommen auch breiteren Kreisen augenblicklich vertraut vor. Seine Dichtungen waren von einer neuartigen Progressivität. Das authentische Lebensgefühl in der „Neuen Welt“, aber auch Aspekte wie Homosexualität sind bei ihm zu entdecken und befruchteten dabei vor allem die Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts. Nicht umsonst gilt Whitman dadurch als Wegbereiter der lyrischen Moderne.
Lied und Lyrik: von Weill über Bernstein bis Crumb
Mit Worte des revolutionären US-Amerikaners eröffnet die Konzert-Reihe „Lied und Lyrik“ am 20. Dezember 2023 im Berliner Pierre-Boulez-Saal. Sopranistin Claron McFadden wird Vertonungen der Whitman-Gedichte von Kurt Weill, Leonard Bernstein, George Crumb, Oliver Knussen und Ned Rorem singen. Am Klavier begleitet wird sie von Julius Drake, der auch als Kurator der Reihe fungiert. Zusätzlich werden Texte von Whitman durch Toby Jones vorgetragen.