Das Leben von Lili Boulanger war geprägt von ihrer Leidenschaft für die Musik und ihrem Kampf gegen andauernde Krankheiten. Schon mit zwei Jahren erkrankte sie an einer Lungenentzündung, deren Auswirkungen sie ein Leben lang schwächen sollten. Fast genauso früh erkannte Gabriel Fauré, ein enger Freund der Familie, Lilis absolutes Gehör und ihr außergewöhnliches musikalisches Talent. Sowohl als Musikerin als auch als Komponistin brillierte Lili Boulanger und gewann 1913 mit 19 Jahren als erste Frau überhaupt den „Prix de Rome“. Eine lange Karriere war ihr dennoch nicht vergönnt: Nur fünf Jahre später starb sie an Tuberkulose. Dass sie bis heute zu einer der bedeutendsten Komponistinnen zählt, ist zum einem ihrer Begabung, vor allem aber ihrer Schwester Nadia zu verdanken. Unermüdlich hat sich die Komponistin, Musikerin und Pädagogin ein Leben lang für den Erhalt und die Aufführung der Werke ihrer Schwester bemüht.
Seit 2020 Auftritte als Duo
Im Konzertabend „Nadia & Lili Boulanger: Les heures claires“ werden Werke der Schwestern denen ihres Lehrers Fauré gegenübergestellt und mit Stücken der britischen Komponistinnen und Komponisten Liza Lehmann, Ethel Barns, Rebecca Clarke und Benjamin Britten zusammengebracht. Als Interpretinnen stehen die Mezzosopranistin Lucile Richardot und Pianistin Anne de Fornel auf der Bühne, die seit 2020 im Duo auftreten und erst in diesem Jahr ein Album mit Werken der Boulanger-Schwestern veröffentlicht haben.