Mit Gründung der ersten Radiosender in London, Paris und Berlin Anfang der 1920er-Jahre wuchs die Gruppe der Radio-Enthusiasten rasant. Vereine wurden gegründet, deren Mitglieder – oft waren es mehrere hundert – an (auch selbstgebastelten) Empfangsgeräten das ausgestrahlte Programm verfolgten.
Zur Unterhaltung wurden Rundfunkorchester und -chöre gegründet, deren musikalische Beiträge – wie alle anderen auch – live gesendet wurden. Am 1. März 1924 nahm auch die Mitteldeutsche Rundfunk AG (MIRAG) in Leipzig ihren Betrieb auf. Sie fiel 1952 der Zentralisierung des Rundfunkbetriebs in der DDR zum Opfer. Erst nach der Wende gab es mit dem MDR wieder einen Mitteldeutschen Rundfunk. Das 1923 gegründete MDR-Sinfonieorchester blieb bis heute dessen ständiger Repräsentant.
Breites musikalisches Spektrum
Zusammen mit dem MDR-Rundfunkchor, der in seiner Anfangszeit noch als Leipziger Oratorienvereinigung im Radio auftrat, und Pianist Fazıl Say entfaltet das Orchester mit überwiegend zeitgenössischen Werken das musikalische Spektrum der beiden Rundfunkklangkörper und verfolgt deren Entwicklung in den letzten hundert Jahren.