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Mein Lieblingsstück: Sebastian Manz

Magnus Lindberg: Clarinet Concerto

Klarinettist Sebastian Manz hat sich vom Komponisten seines Lieblingsstücks, Magnus Lindberg, persönlich inspirieren lassen.

vonRedaktion,

Als Musiker hat man nur selten die Chance, mit dem Komponisten zu arbeiten. Mitte 2018 suchte ich erstmals den Kontakt zu Magnus Lindberg, was gar nicht so einfach war, er kannte mich ja gar nicht. Ich wollte ihn für meine Aufnahme zuerst als künstlerischen Berater dabeihaben. Wir haben uns schließlich in Paris getroffen und sind das Stück durchgegangen. Ich machte die erstaunliche Erfahrung, dass er seine eigenen Angaben eher locker sah. Die Tempi etwa sind für das Gehör grenzwertig, und Lindberg selbst ließ mich wissen, dass er sie nicht ganz so genau nimmt. Er liebt das Akademische, seine Vortragsangaben sind stets sehr präzise aufgezeichnet. Und dennoch wirkt seine Musik allen Regeln zum Trotz wie improvisiert: im Detail fast schon chaotisch, aber im Großen und Ganzen erkennt man eine Ordnung. Es ist wie in der Natur. Im Detail kann sie sehr unberechenbar sein, aber wenn man sich einen Baum oder die Milchstraße in der Animation anschaut, dann ergibt alles eine Struktur, die plötzlich greifbar wird.

Die Stimme des Wassers

Viele sagen, das Stück sei unspielbar. Das stimmt und stimmt auch wieder nicht. Lindberg hat sehr genau und sehr groß instrumentiert. Der Klarinettenpart erscheint zunächst sehr schwer und anstrengend. Er ist sehr hoch gesetzt und geht bis in die Piccolo-Lage. Der Tonumfang ist enorm. Wenn man die Musik mit einem gewissen Abstand hört, dann klingt sie wie Wasser oder wie etwas, das sehr rasch wächst und dann wieder zur Ruhe kommt. Ein ruhiger See bei Nacht mit Nebelschwaden vielleicht.

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