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Messiaen in Bielefeld: „Das Ende der Zeit“

Vögel waren für ihn die Boten Gottes

Die Bielefelder Philharmoniker und ihr GMD Alexander Kalajdzic verbeugen sich vor dem Komponisten Olivier Messiaen.

vonJan-Hendrik Maier,

Olivier Messiaens Musik entzieht sich eindeutiger Strömungen des 20. Jahrhunderts. Oftmals liegen ihr ein beinahe messianischer Katholizismus, Vogelbeobachtungen und Einflüsse indischer Mystik zugrunde. Anlässlich seines dreißigsten Todesjahres widmen ihm die Bielefelder Philharmoniker ein Konzert. In „Chronochromie“ überlagern sich 21 verschiedene Vogelstimmen, bestimmte Klangschichtungen repräsentieren einzelne Farben und rhythmische Pattern werden symmetrisch verändert. Für seine erste Ehefrau Claire Delbos, genannt „Mi“, schrieb er den auf eigenen Gedichten basierenden Liederzyklus „Poèmes pour Mi“. Die sinfonische Meditation „Les Offrandes oubliées“ hingegen war 1930 sein erstes großes Orchesterwerk. In ihm klingen sowohl gregorianischer Gesang als auch Claude Debussys Oper „Pelléas et Mélisande“ an. Zwei extrem langsame, nach innen gekehrte Abschnitte umschließen einen aufgeregten Mittelteil voller Glissandi. „Kreuz – Sünde – Eucharistie“ überschrieb der Komponist später das Triptychon.

Während der Inhaftierung im Kriegsgefangenenlager in Görlitz entstand eines seiner bekanntesten und zugleich intensivsten Werke: das etwa einstündige „Quatuor pour la fin du temps“ für Violine, Klarinette, Cello und Klavier. In der Tonsprache finden sich komplexe Rhythmen und alte Modi neben den ersten Vogelstimmen. Ein Satz lotet die Klangmöglichkeiten der Klarinette vom dreifachen Pianissimo bis zum vierfachen Fortissimo aus. Komplettiert wird das Konzert von „Le Voyage“ seines Schülers Pierre Henry.

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