Nur wenigen Pianisten gelingt es, ohne die Teilnahme an wichtigen Wettbewerben die internationale Bühne zu erreichen, geschweige denn jahrzehntelang auf ihr zu bestehen. Yefim Bronfman ist so eine Ausnahme. Seit fast fünfzig Jahren tritt der amerikanisch-israelische Künstler in den großen Konzertsälen weltweit auf. Nun geht er mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und dessen Chefdirigenten Alan Gilbert auf Europa-Tournee, Stationen sind unter anderem München, Freiburg, Friedrichshafen und Köln. Zu den Herzensstücken des Solisten, den der Schriftsteller Philip Roth ob seiner einzigartigen physischen Präsenz einmal als „Bronfman der Brontosaurier! Mr. Fortissimo“ bezeichnet hat, zählt Sergej Rachmaninows drittes Klavierkonzert in d-Moll.
Wunder an Melodik
Das 1909 in New York uraufgeführte Werk galt angesichts seiner enormen technischen und musikalischen Anforderungen lange Zeit als unspielbar, Artur Rubinstein titulierte es wenig schmeichelhaft als „Elefantenkonzert“. Bronfman hingegen schwärmt von Rachmaninows grenzenlosen lyrischen Qualitäten, die darin zum Ausdruck kämen. Das Konzert sei für ihn ein „Wunder an Melodik und Expressivität, das von etwas erzählt, das so viel größer ist als das Leben“.
An schwelgerischen Melodien mangelt es auch nicht in Peter Tschaikowskys vierter Sinfonie, die dem Komponisten zufolge vom Schicksal als „der verhängnisvollen Macht, die unser Streben nach Glück verhindert“ handelt.