In der laufenden Saison haben die Münchner Philharmoniker insgesamt acht Ur- und Erstaufführungen geplant, von denen nun drei zum Jahresbeginn erklingen. Es sind Auftragswerke von Fazıl Say, Julian Anderson und Lera Auerbach, die den Januar zum Festivalmonat „NEO“ machen.
Die Jussen-Brüder heben am 14. und 16. Januar Fazıl Says Klavierkonzert zu vier Händen „Anka Kuşu“ („Phönix“) aus der Taufe. Am 19. und 20. Januar dirigiert Semyon Bychkov Julian Andersons Sinfonie Nr. 2 „Prague Panoramas“, das von den Münchner Philharmonikern zusammen mit den Londoner Proms und dem Cleveland Orchestra in Auftrag gegeben wurde. Die aufstrebende litauische Dirigentin Giedrė Šlekytė gibt am Ende Januar ihr Debüt bei den Münchnern und präsentiert die dritte Uraufführung: Lera Auerbachs Cellokonzert mit Gautier Capuçon als Solist. Die in den USA lebende russische Komponistin Lera Auerbach ist ein ausgewiesenes Multitalent: Sie ist nicht nur als Pianistin und Komponistin erfolgreich, sondern auch als bildende Künstlerin. Ihre Musik ist dafür bekannt, jegliches Schubladen-Denken ad absurdum zu führen.
Der Geist von NEO lebt weiter
Das Privileg, diesem Werk zuallererst zu lauschen, wird am 27. Januar den Besuchern des Jugendkonzertes zuteil, das von Malte Arkona moderiert wird. Einen Tag später erklingt es vor dem Abo-Publikum. Keinesfalls jedoch bleiben Offenheit und Neugier auf den Januar beschränkt: Krzysztof Urbański und Nicolas Altstaedt tragen mit der deutschen Erstaufführung von Anders Hillborgs Cellokonzert Ende Februar dazu bei, dass auf dem HP8-Gelände der Geist von „NEO“ weiterlebt.