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Pianist Adam Laloum in Schwerin

Er lässt die Romantiker empfindsam aufbrausen

Der französische Pianist Adam Laloum geht in seinen Solo-Rezitalen ebenso risikofreudig wie sensibel zu Werke.

vonMaximilian Theiss,

Schon früh vertiefte sich Adam Laloum in die deutsche Romantik, solistisch, kammermusikalisch, mit Orchester. Seine ersten Tonzeugnisse lieferte der Pianist, 1987 in Toulouse geboren und ausgebildet in Paris, Lyon und Hamburg, mit Anfang zwanzig: Schumanns „Davidsbündlertänze“ (die er später noch einmal einspielte), ein Brahms-Intermezzo, hernach stetig immer weiter den Repertoireberg hinauf bis zu Schwergewichten wie den beiden Brahms-Klavierkonzerten, die er 2018 einspielte – mit 31 Jahren risikofreudig jung, denn das Repertoire beanspruchen meist die erfahreneren Kollegen seiner Zunft. Vor einigen Jahren hat Laloum auch die späten Schubert-Sonaten in seinen Fokus gerückt: 2020 mit der Einspielung der viert- und drittletzten (D. 894 und D.  958), kürzlich legte er beim Label Harmonia Mundi mit der vorletzten Sonate D. 959 nach.

In Schwerin spielt Adam Laloum diese und die allerletzte Sonate Schuberts – zwei reife, erst seit ein paar Jahrzehnten von den Pianisten geschätzte Spätwerke eines gerade einmal 31-jährigen Komponisten, der wenige Monate nach Fertigstellung der Kompositionen starb. Im selben Alter schrieb Frédéric Chopin seine As-Dur-Polonaise und seine f-Moll-Fantasie, derer sich Laloum ebenfalls in Schwerin annimmt. Alle Werke haben einen aufgewühlten Grundcharakter. Es dürfte spannend sein, deren aufbrausenden Elemente in der sensiblen und sensitiven Klanggrundierung Laloums zu hören.

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