Soundtrack eines Lebens: Der Schauspieler, Schriftsteller, Maler und Musiker Armin Mueller-Stahl präsentiert auf seiner persönlichen Playlist Musikstücke, die ihn auf seinem ereignisreichen Weg besonders geprägt haben.
David Helfgott:
Rachmaninow – Klavierkonzert Nr. 3
In dem Film „Shine“ spielte ich den bösen Vater des Pianisten David Helfgott. Später sah ich den echten David Helfgott bei einem Konzert in Los Angeles. Als er mich entdeckte, sprang er von der Bühne, umarmte mich und sagte: „Genau so war er! Danke!“ Das war ein unvergesslicher Moment.
Kammerchor St. Michaelis Hamburg:
Schulz – Der Mond ist aufgegangen
Als ich im September 1939 meinen Vater zur Kaserne brachte, haben wir das Lied zusammen gesungen. Er kam nie wieder. Jahre später erfuhr ich, wo sich sein Grab befindet. Ich besuchte es und ging dort in die Kirche – da spielte der Organist tatsächlich dieses Lied. Es hat mich ein Leben lang begleitet.
Concertgebouw Orchestra, R. Chailly:
Schostakowitsch – Walzer Nr. 2
Ich habe über Schostakowitsch ein Filmporträt gedreht, Dem kühlen Morgen entgegen. Das war ja nur ein kleiner Film, aber er hat mir Schostakowitsch so nahe gebracht. Er war mir plötzlich so vertraut. Er war schon ein unglaublich großer Komponist und eine besondere, aber auch gebrochene Figur.
The Chieftains:
Santiago de Cuba
Anfang der Sechziger war ich für Filmarbeiten auf Kuba. Man erwartete dort den Ausbruch eines Atomkriegs. Wir sahen amerikanische Kriegsschiffe am Horizont und dachten, das ist das Ende. Und auf den Straßen? Musik! Die Kubaner schienen mit Musik den dritten Weltkrieg vertreiben zu wollen.
Gewandhausorchester, Kurt Masur:
Brahms: Sinfonie Nr. 3
Meine Lieblingssinfonie von Brahms war immer die vierte, aber die dritte ist mit ihren Melodien die eingängigste. In einem Interview habe ich mal gesagt, dass ich auch gerne Dirigent geworden wäre. Bei einer Preisverleihung durfte ich dann die ersten Minuten des dritten Satzes dirigieren.
Dietrich Fischer-Dieskau:
Schubert – Winterreise
Dietrich Fischer-Dieskau und ich haben zusammen Musik studiert. Er war zwei, drei Klassen über mir. Ich habe die Winterreise von ihm damals mehrmals gehört. Seine Interpretationen habe ich sehr gemocht, weil er so gut verständlich war. Wenn ich ihn höre, wird meine Studentenzeit sofort wieder lebendig.
Hören Sie hier das vollständige Interview in unserem Podcast-Angebot „Gern gehört“ mit Moderator Holger Wemhoff.