Filigran fügen sich die Pfeifenreihen in die gotische Architektur des Regensburger Doms ein. Dabei ist die Rieger-Orgel mit 5 871 Pfeifen und achtzig Registern alles andere als ein Leichtgewicht, sondern das größte freihängende Aerofon der Welt. Ihre Einweihung 2009 beendete die mehr als 700-jährige Durststrecke ohne ein den Kathedralraum ausfüllendes Instrument. Nun erklingt sie in den Sonntagsmessen, in denen man auch die Regensburger Domspatzen hören kann, und in Sommerkonzerten. Liebhaber sollten zudem ein Ticket für das Historische Museum samt Minoritenkirche lösen, in der sich eine mitteltönige Schwalbennestorgel aus dem 16. Jahrhundert befindet.
Doch zurück zum Dom. Dieser eignet sich prima als Ausgangspunkt für das Flanieren durch die vielen Gassen und über die Plätze der mittelalterlich erhaltenen, in weiten Teilen denkmalgeschützten Altstadt. Unter dem Dach des Goliathhauses trifft ein Sterne-Restaurant auf das privat betriebene Turmtheater. Über den Haidplatz mit seinen bunten Fassaden geht es vorbei an der Dreieinigkeitskirche – neue Bach-Orgel und die formidable Aussicht vom Turm inklusive – zu dem von Einheimischen stark frequentierten Bismarckplatz. An dessen südlichem Ende steht der Hauptbau vom Theater Regensburg, Bayerns größtem kommunalen Fünf-Sparten-Haus, im Norden thront das ebenfalls klassizistische Haus der Musik, in dem das junge Theater und die Musikschule beheimatet sind. Spannende thematische Führungen durch die Altstadt bietet indes die „Stadtmaus“ an.