Laut jüngster Bevölkerungsstatistik ist Graz der Bezirk in Österreich, der nach Wien am stärksten wächst. Kein Wunder: Die Hauptstadt der Steiermark ist quirlig, pulsierend, kreativ, verspielt, wild. Die Leute hier wirken lässiger als in Wien oder Salzburg. Mediterran leicht ist die Atmosphäre. Die Altstadt, UNESCO-Welterbe mit Gotik, Renaissance- und Barockarchitektur sowie Habsburger-Historismus, hat malerische Gassen, Innenhöfe und Plätze, Kaffeehäuser, Weinbars, Kneipen, urige Gasthäuser und innovative Restaurants. Ob Schnitzelvariationen, Backhendl, Pilzgulasch oder Käferbohnensalat mit Kürbiskernöl, hier findet jeder sein Glück. Der besondere Charme: Durchs Zentrum verläuft reißend der Fluss Mur, direkt zu erleben nicht nur im Augarten, sondern mitten im Zentrum auf der Murinsel, einer modernen Hängebrücke mit schwimmender Glas-Stahl-Muschel, deren Café zum Verweilen einlädt. Wahrzeichen von Graz ist der Schlossberg mit imposantem Uhrturm. Das einstige Festungsgelände dient als Naherholungsgebiet mit Panoramablick, zu erreichen über Treppen, Standseilbahn oder Aufzug. Abwärts geht es auch per Rutschbahn.
Kulturparadies
Kunst gibt es hier geballt, etwa im Kunsthaus, das mit seiner biomorphen Architektur und dem starken Profil der Ausstellungen einfach glücklich macht. Genauso lohnend sind im Museumsquartier Joanneumsviertel die Neue Galerie und das Bruseum, das dem Wiener Aktionisten Günter Brus gewidmet ist. Für Musikfreunde ist Graz ein Eldorado auch über das Opernhaus hinaus. Im Stefaniensaal sowie dem Minoritensaal spielen etwa die Grazer Philharmoniker, das Orchester Recreation, der Chor Cantando Admont oder das Ensemble Art House 17. Im Sommer lockt das Festival Styriarte nach Graz, Wochen später das ORF Musikprotokoll beim Steirischen Herbst.