„Wahrhaftig meine nächste Sinfonie soll Clara heißen“, hatte Robert Schumann kurz nach seiner Hochzeit mit Clara Wieck verlautbart. Der Weg zur hart erkämpften Eheschließung mit der Leipziger Virtuosin war steinig gewesen. Da erscheint es fast wie eine Ironie des Schicksals, dass die Entstehung seiner nächsten Sinfonie, seiner „Clara-Sinfonie“, einen ähnlich mühseligen Prozess mit sich bringen sollte. Zwar machte sich Robert unverzüglich an die Arbeit und vollendete das neue Werk sogar genau am 13. September 1841, Claras 22. Geburtstag. Bei der Uraufführung im Gewandhaus fiel die Sinfonie jedoch gnadenlos durch. Mit seiner unkonventionellen, mehr als durchkomponierte sinfonische Fantasie gedachten Form war das Werk schlichtweg zu weit entfernt vom konservativen Geschmack des Leipziger Publikums. Erst zwölf Jahre später erlebte das Stück nach grundlegender Überarbeitung durch den Komponisten in Düsseldorf quasi eine Neu-Uraufführung – diesmal war es ein voller Erfolg. Da Robert in der Zwischenzeit zwei weitere Sinfonien geschrieben hatte, ging diese revidierte Fassung seiner zweiten Sinfonie nun als vierte in die Geschichte ein. Wenn das Werk also in der Musikhochschule Leipzig erklingt, kehrt es gewissermaßen zum Ursprung seiner kompositorischen Wurzeln zurück.
Neben der Tanzsuite von Béla Bartók entstammen neuere Töne an diesem Abend der Feder des australischen Komponisten Nigel Westlake. Dessen Oboenkonzert „Spirit of the Wild“ ist von der Wildnis Tasmaniens inspiriert.