Die Mall of Berlin. Ein gigantisches Einkaufszentrum im Stadtteil Mitte, wo täglich tausende Hauptstädter und Touristen einkaufen oder durch die Geschäfte bummeln. Alles scheint wie immer, wenn nicht plötzlich ein riesiges Orchester aus Edvard Griegs „Peer-Gynt-Suite“ spielen und die Shoppingmall in eine überdimensionale Bühne verwandeln würde.
So kann man sich das etwas andere Konzerterlebnis Symphonic Mob, auch Berlins größtes Spontanorchester bezeichnet, am 23. September vorstellen. Bereits zum fünften Mal lädt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) mit seinem Chefdirigenten Robin Ticciati begeisterte Laienmusiker zum gemeinsamen Musizieren mit den Profis ein. Mitmachen ist hier ausdrücklich erwünscht.
Zum ersten Mal ist auch der Rundfunkchor Berlin dabei
Im Vordergrund der ganzen Aktion steht der Partizipationsgedanke. So sollen möglichst viele Zuschauer, die normalerweise nur passiv in den Konzerten des DSO sitzen, zum Mitmachen animiert werden. Gleichzeitig bietet Symphonic Mob den Teilnehmern auch die Möglichkeit, in einem Orchester zu musizieren. Eingeladen ist jeder: Von den ganz Kleinen, die eben erst ein Instrument erlernt haben bis hin zu den Großen, die sich schon länger damit beschäftigen. „Auch das Orchester selbst sucht auf diesem Weg den Kontakt zum Publikum, so dass sich daraus eine Gemeinschaft aus professionellen Musikern und Laien entwickelt“, erzählt der Orchestermanager des DSO, Sebastian König.
Zum ersten Mal ist in diesem Jahr auch der Rundfunkchor Berlin mit dabei und unterstützt diejenigen, die ihre Stimme als Instrument zum Symphonic Mob mitbringen. Da der Chor regelmäßig Mitsingkonzerte organisiert, lag die Überlegung nahe, ihn mit in das Projekt einzubeziehen. „In den letzten Jahren haben bereits viele Sängerinnen und Sänger am Mob teilgenommen, es gibt natürlich unglaublich viele Hobby-Sänger“, erklärt der Orchestermanager. „Jetzt haben wir natürlich die Hoffnung, den Symphonic Mob mit einem professionellen Chor noch größer zu machen und sind sehr glücklich darüber, dass der Rundfunkchor Berlin mitmacht und seine Erfahrung in das Projekt einbringt.“
Vielleicht der bisher größte Symphonic Mob
Bis jetzt gibt es schon über 500 Anmeldungen von musikbegeisterten Berlinern. Mehrere hundert werden noch erwartet, denn die Anmeldefrist läuft noch. Im letzten Jahr haben knapp 1.000 Menschen mitgemacht, aber vielleicht wird es dieses Mal der bisher größten Mob, hofft König. Gemeinsam mit Robin Ticciati, dem DSO und dem Rundfunkchor Berlin werden die Laienmusiker die Werke „In der Halle des Bergkönigs“ aus der weltbekannten, ersten „Peer-Gynt-Suite“ von Edvard Grieg, „Nimrod“ aus den „Enigma-Variationen“ von Edward Elgar sowie Chöre aus den Opern „Il trovatore“ und „Macbeth“ von Giuseppe Verdi vortragen.
Das Konzept aus Berlin hat sich derweil herumgesprochen: So fanden im Juni bereits Symphonic Mobs mit dem Philharmonischen Orchester Landestheater Coburg, der Staatskapelle Halle und den Bremer Philharmonikern statt. Neben dem DSO lädt im September auch das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt nicht-professionelle Musiker zum gemeinsamen Orchestererlebnis ein. „Es ist schön, dass das Konzept an anderen Orten fortgesetzt wird, so war das Projekt auch angelegt“, sagt Sebastian König.
Robin Ticciati lädt zum Symphonic Mob ein:
concerti-Tipp:
Symphonic Mob
23.9., 15:30 Uhr
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Rundfunkchor Berlin, Robin Ticciati (Leitung)
Mall of Berlin (Piazza)