Christoph Forsthoff
Artikel
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Auf in die Wiener Pop-Charts!
Die Popularisierung der Klassik macht auch nicht vor den Wiener Philharmonikern halt – oder ist es umgekehrt? Egal, seit einem Jahrzehnt lädt das Top-Orchester neben seinem Neujahrs-Reigen alljährlich auch zum Sommernachtskonzert, und auch wenn heuer Ende Mai bei Regen und Kälte gerade mal 15.000 statt der beworbenen 100.000 Besucher in…
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Vollendet ohne Komplettierung
Vielleicht haben die PR-Strategen des Labels an die Verkaufschancen gedacht, als sie dieser Aufnahme von Mozarts Großer Messe den Stempel „Komplettierung und Rekonstruktion“ verpassten. BR-Chor-Leiter Peter Dijkstra spricht nämlich bewusst nur von einer „Bearbeitung“, die Clemens Kemme an dem unvollendeten Werk vorgenommen und allein Stimmen ergänzt habe. Die indes sind hörenswert…
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Wo Geist und Glamour kooperieren
Britten und Lutosławski: Im Wagner- und Verdi-Jahr setzt das Musikfest Berlin auf vernachlässigte Jubilare
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Im Sog der neuen Töne
Neue Töne braucht die Klassik, will sie sich nicht in Aufgüssen vergangener Zeiten ergehen – nur welche? Die 33-jährige Dobrinka Tabakova hat sich reichlich Anregungen geholt: von den angloamerikanischen Minimalisten, aus osteuropäischer Folklore, Film und ganz viel Sprache, die weder die Schönheit der Harmonie scheut („Such different Paths“) noch die…
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Bach, der alte Jazzer
Keine Sorge: Hier handelt es sich nicht um eines jener oftmals gut gemeinten, doch im Ergebnis eher quälend-leidlichen Crossover-Alben. Denn für Jazz at Berlin Philharmonic hat der heilige Tempel der Klassik lediglich seinen Kammermusiksaal für die Jazz-Pianisten Iiro Rantala, Michael Wollny und Leszek Modzer geöffnet. Ein Experiment, das nach Fortsetzung verlangt,…
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Don’t push the sounds
Einzelne Tonfiguren und Intervallfolgen in schier unendlicher Reihung, nur um Nuancen variierend in ihren Elementen. Musik aus dem Nichts, die am Ende wieder dorthin zurückkehrt. Musik aus der Stille für die Stille. Feldmans Violin and Orchestra ist ein dünnes, kostbares Netz aus Klängen, jede Figur zählt, jeder Ton. Kein Wunder, dass…
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Wo Klang auf Kulisse trifft
Grafenegg hat sich einen Spitzenplatz in der Festivallandschaft erobert
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Tastende Seelen-Erkundung
Als Individualist, so hat Valentin Silvestrov einmal erklärt, bevorzuge er das Klavier – welche Werke könnten also einen besseren Eindruck vom Schaffen des 75-jährigen Ukrainers vermitteln als sein Klavier-Oeuvre?! Noch dazu wie hier von einer Pianistin, der der Komponist bereits zwei Walzer gewidmet hat und die einen Bogen von der…
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Jahrhundert-Verkaufserfolg
Seine Leben dünkt wie die Geschichte eines einzigen Erfolges. Wo David Garrett auftritt, klingeln die Kassen, hagelt es Preise, jubeln Zehntausende. Je nach Kritiker wird der 31-Jährige zum schnellsten, bestaussehenden oder rebellischen Geiger erhoben – nur das reine Musiker-Attribut bleibt ihm in seiner zweiten Karriere verwehrt. Vielleicht hat der Saiten-Star…
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Weit mehr als nur schön
Ginge es in der Klassikwelt allein um Musik und ihre Interpretation, Emmanuelle Bertrand würde zweifellos längst weltweit ähnlich gefeiert wie eine andere Cellistin der jungen Generation. Doch da nun einmal Marketing und nicht zuletzt das öffentliche Schönheitsideal mindestens genauso wichtig für den großen Durchbruch sind, wird eine Sol Gabetta international…
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Es war einmal…
Rar sind sie geworden, diese CD-Glücksfälle, wo alles ineinander greift: Werkauswahl, Interpretation, das Miteinander der Musiker und selbst das Booklet. Und so hat dieses Duo-Album wahrlich etwas Märchenhaftes, und zwar nicht allein, da David Geringas und Ian Fountain sich Werken aus Böhmen und Mähren widmen, denen allesamt Märchenstoffe zugrunde liegen,…
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Bach intim
Ruhe und Gelassenheit sind nicht selten die besten Ratgeber für eine wunderbare Balance zwischen Solist und Ensemble. Mag sein, dass da die walisische Kleinstadt Brecon, wo Rachel Podger seit 2006 ihr eigenes kleines Barock-Festival veranstaltet und auch „ihr“ Ensemble Brecon Baroque gegründet hat, eine geradezu ideale Basis bietet – und…
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Entspanntes Bach-„Recital“
Vergessen wir einfach mal die übliche Kennedy-Verpackung: all das Gerede vom unorthodoxen Violinvirtuosen und Enfant terrible der Klassikszene, von der doch schon arg gelichteten Punkerfrisur oder seinen verbalen Ejakulationen. Dann ist diese Hommage an die Vorbilder seiner Jugend wie Stéphane Grappelli, Yehudi Menuhin oder Fats Waller ein gelungener und ziemlich…
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Vaters Licht und Schatten
Wie Michael Barenboim, Sohn des großen Dirigenten Daniel Barenboim, mit der Geige seinen eigenen Weg geht
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„Jeder muss nach seinem Zuhause suchen“
In der Reihe „Blind gehört“: Der Geiger Guy Braunstein hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er erfährt, wer spielt
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Unglückliche Auswahl
Was hat Daniel Barenboim nur getrieben, Alisa Weilerstein für diese Aufnahme ausgerechnet Elgars Cellokonzert aufzudrängen? Jenes Werk, das seine verstorbene Frau Jacqueline du Pré einst berühmt machte und dessen packender Mitschnitt dank ihrer Verve und Intensität auf ewig mit ihrem Namen verbunden bleiben wird. Ein Anspruch, an dem die US-Amerikanerin…
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Auf ein Neues!
Schneller als das Wiener Neujahrskonzert kommt keine Live-Aufnahme der Klassik-Branche auf den Markt. Was indes nicht heißt, dass mit diesem Super-Tempo auch musikalische Spitzenleistungen einhergehen… Doch Franz Welser-Möst beweist 2013 ein ebenso feines Händchen für die sensiblen Herren im Orchester wie fürs Programm, in dem sich neben den Jubilaren Verdi…
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„Ohne Musik fühlt sich mein Leben leer an“
Lang Lang über Auszeiten vom Klavier, den Sinn des Lebens und Auftritte bei „Wetten, dass…?“
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„Die klassische Musik ist tot“
Bach und elektronische Musik? Kein Problem für den Pianisten Francesco Tristano, der als DJ auch in Techno-Clubs auflegt. Hier spricht er über…
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Bach auf Montmartre
Die Programme des Ensemble Resonanz mischen Hamburgs Musikleben auf
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Mitreißende Klangorgie
Am Ende entlädt sich die Orgie der Rhythmen und Geräusche in einem wahren Höllenspektakel, steigert Alexej Gerassimez sein unglaublich präzises Schlagfeuerwerk noch einmal zu einer letzten gewaltigen Explosion – unmöglich, bei dieser Solo Version des Schlagzeug-Konzertes Arena von Tobias Broström ruhig zu bleiben! Und so wie der Preisträger des Deutschen…
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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