Roland H. Dippel
Artikel
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Poetisches Nachhaken über Syrien
(München, 31.5.2024) Bei der Eröffnung der Münchener Biennale glänzt die italienische Komponistin Lucia Ronchetti als die Vertreterin einer Generation, in welcher ein „offener“ Begriff des Musiktheaters von einer postmodernen Splitterform zu einer selbstverständlichen Form wurde: Thema und Inhalt leiten die Wahl der Besetzung, der künstlerischen Mittel und ihrer Proportion im…
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Mobilität als Motor und Frage
Die Münchener Biennale gilt als Garant für vielfältiges und experimentelles Musiktheater.
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Wie klingt das deutsche Film-Erbe?
Mit „Achtung! Musik… Zwischen Filmkomödie und Musical“ legt Herausgeber Olaf Brill einen vielfältigen und gut strukturierten Almanach zum deutschen Filmschaffen vor.
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Reichlich Rattengift und Nihilismus
(Leipzig, 25.5.2024) Regisseur Francisco Negrin setzt in Schostakowitschs Schocker „Lady Macbeth von Mzensk“ auf ein berührungsarmes Theater der Grausamkeit mit üppiger Ausstattungsgeste.
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Überraschungsjuwelen
In Duetten deutscher und französischer Herkunft wissen die Sängerinnen Katharina Konradi und Catriona Morison glanzvoll zu begeistern.
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Hunger und Tod nach Tönen von Bach
(Münster, 22.5.2024) „Die Apokalypse“ ist die Oper, die Johann Sebastian Bach nie geschrieben hat. Mit Ernst und intelligenter Sensibilität zeigen die Ensembles OPERA2DAY und der Nederlandse Bachvereniging beim Gastspiel auf dem Bachfest der Neuen Bachgesellschaft in Münster ihr enormes Können.
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Porträt einer Künstler-Dynastie
Michael Lemster blickt in seinem Buch „Strauss“ hinter die glanzvolle Fassade der berühmten Wiener Familiendynastie
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Buntheit, Blindheit, Blödheit der Massen
(Magdeburg, 4.5.2024) Bis zum Florestan-Monolog ist Ilaria Lanzinos Lesart von Beethovens „Fidelio“, die sich um Klimakrise und Kaufrausch dreht, stimmig und spannend. Doch dann greift sie zu einem ihrer politischen Klarsicht geschuldeten Notlösungsjoker nach dem anderen.
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Subtile Miniaturen
Sopranistin Sabine Devieilhe und ihr Begleiter am Klavier, Mathieu Pordoy, begeben sich auf Klangreise durch Kleinodien von Strauss und Mozart.
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Tastende Annäherung
Ein von Anna Dalos und Kollegen herausgegebener Ausstellungskatalog führt durch das Labyrinth György Ligetis.
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Bravouröse Deutung
Glucks „Orfeo ed Euridice“ wird mit Jakub Józef Orliński und Elsa Dreisig in den Titelpartien in allen Schattierungen durchdrungen.
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Jagd nach Zuwendung und Zärtlichkeit
(Dresden, 28.4.2024) Ein Krimi, der ans Herz greift und unter die Haut geht, dazu ein beklemmender und zutiefst aufwühlender Abend: Leoš Janáčeks glühende „Katja Kabanowa“ wird dank Calixto Bieitos Schärfung eines der für ihn typischen toxischen Milieus und der grandiosen Sächsischen Staatskapelle Dresden unter Alejo Pérez faszinierend verdichtet.
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Wie eine Ehe von 1924 zu einer Ehe von 2024 wird
(Berlin, 25.4.2024) Regisseur Tobias Kratzer setzt seinen Strauss-Zyklus mit Fortune, leichter Hand und multiplen Verweisen fort und verdichtet „Intermezzo“ zu einer scharfsichtigen Ehestudie. Das Ensemble triumphiert, GMD Sir Donald Runnicles dirigiert die Strauss-Pracht.
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Profunder Appetizer
Der britisch-amerikanische Musikwissenschaftler Stephen Hinton beleuchtet in seiner Monografie Kurt Weills Bühnenwerke.
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Atmosphärische Achtsamkeit
Verlockend betörende Lieder des Franzosen Louis Beydts bringt das bestens eingespielte Duo aus Cyrille Dubois und Tristan Raës zu Gehör.
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Frühlingsoper
(Passau, 21.4.2024) Genau 99 Jahre nach der Veröffentlichung von Joseph Roths Erzählung „April“ komponiert sein österreichischer Landsmann Peter WesenAuer eine tonale, melodische wie wohlklangsatte Oper auf die fragile Dreiecksgeschichte, die das Publikum zur Uraufführung mit großzügigem Applaus bedenkt.
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Frenetisches Belcanto-Glück
Gaetano Donizettis Rarität „Dalinda“ erfährt mit der Berliner Operngruppe unter Felix Krieger ihre stilsichere Uraufführung.
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Perfektion und Selbstbewusstsein
Golda Schultz und die Kammerakademie Potsdam nähern sich mit glasklarem Verständnis den extremen Frauenfiguren in Mozarts da-Ponte-Opern.
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Lortzing-Spähne vom Wagner-Hobel
(Leipzig, 13.4.2024) Das Lortzing-Jahr 2026 wirft seine Schatten voraus: Regisseurin Rahel Thiel erweist sich als sensibel, filigran und mit wissender Kenntnis ironisch. Musikalisch gilt es, bis zum Jubiläum noch nachzusteuern.
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Berückend
Mit filigraner Sorgfalt und profunder Belcanto-Erfahrung singt sich Tenor Vittorio Grigolo durch schmelzende Arien des Verismo.
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Wut- und Trauerlieder
Mit einem Auszug aus Felix Mendelssohns „Lieder ohne Worte“ versucht Igor Levit den angemessenen Ton zu treffen.
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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