Rezensionen
Aktuelle Neuerscheinungen aus Klassik und Oper – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion.
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Rezension Quatuor Tchalik – Werke von Ravel & Lyatoshynsky
Aufbrüche in die Moderne
Das Quatuor Tchalik verbindet geschickt Ravels Streichquartett mit zwei Werken des Ukrainers Borys Lyatoshynsky.
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Rezension Christoph Spering – J. S. Bach: Kantaten
Fließend
Auch im zweiten Teil ihrer Gesamtaufnahme der Bach-Kantaten fallen Christoph Spering und seine Ensembles durch ihre undogmatische Art auf.
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Rezension José Miguel Pérez-Sierra – Rossini: Armida
Militärpanorama mit Dame
Mit dramatischer Energie und intensiven Klangfarben gestaltet José Miguel Pérez-Sierra Rossinis Musikdrama „Armida“.
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Rezension Carmen Stefanescu – The Voice of Piano
Singende Tasten
Carmen Stefanescu gelingt auf ihrem Doppelalbum das Kunststück äußerster stilistischer Vielfalt – mit Musik von Bach bis Say.
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Rezension Helmut Fuchs – 150 Jahre Oskar Böhme
Weiche Tonkultur
Mit der Einspielung seiner Kammermusik für Trompete – darunter sechs Weltersteinspielungen – widmen sich Trompeter Helmut Fuchs und Pianistin Lilly Zhang-Sowa dem Schaffen von Oskar Böhme.
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Rezension Duo Brüggen-Plank – Sonaten für Violine und Klavier
Markante Zwischentöne
Marie Radauer-Plank und Henrike Brüggen beeindrucken mit einer kammermusikalischen Intensität, die unter die Haut geht.
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Rezension Patagonia Express Trio – Piazzolla
Der Tangoton fehlt
Gemeinsam mit Pianist und Komponist Gustavo Beytelmann, der selbst einige Werke beisteuert, widmen sich Oscar und Claudio Bohórquez dem Schaffen von Jubilar Astor Piazzolla.
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Rezension Clare Hammond – Variations
Wechselbäder
Mit klug organisierten Stimmen kombiniert die britische Pianistin Clare Hammond Werke des 20. und 21. Jahrhunderts.
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Rezension Antoine Tamestit – Brahms: Violasonaten
Uneitel, unmittelbar, pur
Antoine Tamestit und Cédric Tiberghien loten die Gefühlswelten in den Werken für Viola und Klavier von Johannes Brahms kundig und mit viel Sensibilität aus.
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Rezension Ludovic Tézier – Verdi
Samtweiches Testosteron
Vom späten Belcanto bis zum Verismo: Mit seinem dunklen und markant virilen Timbre ist der Franzose Ludovic Tézier ein echter Verdi-Bariton.
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Rezension René Jacobs – Beethoven: Missa Solemnis
Sphärisch
Réne Jacobs gelingt es, Beethovens „Missa Solemnis“ als eine sehr persönliche, stellenweise geradezu intime Musik abzubilden.
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Rezension Christian Löffler – Parallels
Enttäuschend
Christian Löffler, ein Star der Electronica-Szene, setzt sich mit alten Schellack-Aufnahmen aus dem Archiv der Deutschen Grammophon auseinander. Das Ergebnis bietet allerdings wenig Überraschendes.
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Rezension Reinhard Goebel – Concertos
Erlebnishungrig
Reinhard Goebel lässt selten gespielte Werke von Beethoven und dessen Zeitgenossen Voříšek, Wranitzky und Reicha in einem musikalisch wachen Album mit namhaften Solisten ertönen.
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Rezension Sheila Arnold – Guitar & Fortepiano
Perfekte Kombination
An Gitarre und Hammerflügel überraschen Alexander-Sergei Ramírez und Sheila Arnold mit viel Temperament, Spielfreude, Feingefühl sowie einer charmanten Stückauswahl.
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Rezension Brabant Ensemble – Josquin: Motetten
Zeitlosigkeit
Aus Anlass des 500. Todestags von Josquin Desprez hat das Brabant Ensemble unter Dirigent Stephen Rice ein Album mit seltener gehörten Motetten und Messsätzen herausgebracht.
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Rezension Anna Vinnitskaya – Chopin: Balladen & Impromptus
Berührend
Auf ihrem Chopin-Album lässt Pianistin Anna Vinnitskaya die Melodien schweben, die Bewegungen elegant fließen und weiß im entscheidenden Moment auch energisch zuzupacken.
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Rezension Kinga Ujszászi – Cabinet of Wonders Vol. 1
Aus dem Dresdner Wunder-Kabinett
Aus den Tiefen der Dresdner Archive bringen Geigerin Kinga Ujszászi und Cembalist Tom Foster wunderbare, ebenso tief empfundene wie virtuos-funkelnde Musik ans Licht.
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Rezension Ragnhild Hemsing – Røta
Zurück zu den Wurzeln
Ragnhild Hemsing eröffnet ein weites Panorama zwischen elegantem Salon und tief empfundenen, „wilden“ Klängen, von Grieg bis zu Folklorestücken.
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Rezension Piotr Anderszewski – J. S. Bach: Wohltemperiertes Klavier II
Eigenwilligkeit
Piotr Anderszewskis Interpretation von Bachs „Wohltemperiertem Klavier“ besitzt ein hohes Maß an Individualität. Zeigt neben lichten Momenten jedoch auch Schattenseiten.
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Rezension Gustavo Dudamel – Ives: Sinfonien Nr. 1–4
Leicht oberflächlich
Gustavo Dudamel setzt bei den vier Sinfonien von Charles Ives vor allem auf Emotionalität und zügige Tempi – zum Teil jedoch auf kosten der inneren Tiefe.
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Rezension Alessandro Quarta – Melani: L’Empio Punito
Mediterrane Spiel- und Spaßkultur
Ein Mix aus Herzschmerzen, dionysischen Höllenvisionen und Seufzern herber Schönheiten macht Alessandro Melanis „L’Empio Punito“ zu einer der besten Opern des mittleren 17. Jahrhunderts.
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Rezension Lahav Shani – Beethoven: 7. Sinfonie & 4. Klavierkonzert
Abokonzertniveau
Die Personalunion als Solist und Dirigent gelingt Lahav Shani hörbar gut. Nur bei Beethovens Siebter mangelt es an Innenspannung.
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Rezension Sinfonietta Cracovia – Penderecki’s Sinfonietta(s)
Intimes Memorandum
Die Sinfonietta Cracovia pflegte mit dem im März 2020 verstorbenen Krzysztof Penderecki eine intensive Partnerschaft. Mit dieser Hommage bestätigt sie die Meisterschaft des Komponisten.
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Rezension Luciano Acocella – Meyerbeer: Romilda e Costanza
Eindrucksvolle Besetzung
Eine tolle Entdeckung: Giacomo Meyerbeers provenzalisches Abenteuer sorgt mit großen Kontrasten und straffer Dramatik für Überraschungen.