Roberto Becker
Artikel
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Im Urwald der Klänge
(Zürich, 23.3.2025) Die Uraufführung von Beat Furrers neuer Oper „Das große Feuer“ unter Leitung des Komponisten in einer Inszenierung von Tatjana Gürbaca besticht mehr durch atmosphärisches Ahnen denn durch klares Erzählen. Ihr berührendes Thema ist die Vernichtung der Lebensräume von indigenen Völkern als Kollateralschaden des vermeintlichen Fortschritts.
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Letztes Rätsel ungelöst
(Basel, 2.3.2025) Christof Loy inszeniert Puccinis unvollendeten Schwanengesang „Turandot“ in einer verblüffend neuen Schluss-Variante und sogar mit einer ergänzenden Ouvertüre – dabei stammt jeder Ton aus der Komponistenfeder des Meisters aus Lucca.
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Exotik auf Varieté-Maß gestutzt
(Dresden, 2.2.2025) Die Staatsoperette Dresden versucht sich an Emmerich Kálmáns fast vergessener Operette „Die Bajadere“. Einhelliger Jubel für ein etwas seichtes Vergnügen, bei dem das Protagonistenensemble bella figura macht.
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Von Elviras Register, Zerlinas Kondomen und Annas Nachwuchs
(Dortmund, 18.1.2025) Mozart und sein Meisterwerk halten auch das locker aus: Regisseurin Ilaria Lanzino verheddert sich in ihrer ambitionierten wie feministischen „Don Giovanni“-Interpretation.
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Hilfe bei der Wohnungssuche
(Basel, 15.12.2024) Christoph Marthaler inszeniert „Tiefer Graben 8“ als eine Hommage an Ludwig van Beethoven – und an sich selbst.
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Manche mögen‘s schrill
(Nordhausen, 29.11.2024) Paul Abrahams Lustspieloperette sorgt jetzt auch am Theater Nordhausen für Furore.
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Ein Apfel für die Reise
(München, 27.10.2024) An der Isar beginnen Hamburgs designierter Opernintendant Tobias Kratzer und der Münchner GMD Vladimir Jurowski ihre Neuinszenierung von „Der Ring des Nibelungen“ mit einem bilder- und gedankenstarken „Das Rheingold“.
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Das Dorf des Bösen
(Meiningen, 25.10.2024) GMD Killian Farrell und Regisseur Jochen Biganzoli begeistern in Meiningen mit Ethel Smyths vergessener Oper „The Wreckers“.
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Manche mögen‘s schrill
(Kassel, 12.10.2024) Am Staatstheater Kassel lässt Regisseur Matthew Wild „La Cage aux Folles“ als Komödie mit Pointenperlenkette abschnurren.
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Wenn der Dirigent die weiße Fahne hisst
(Wien, 26.9.2024) Kirill Serebrennikov scheitert an der Wiener Staatsoper ausgerechnet mit Giuseppe Verdis „Don Carlo“ – gleichzeitig sorgen Philippe Jordan und ein handverlesenes Protagonistenensemble für musikalische Prachtentfaltung.
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Nicht nur eine private Tragödie
(Halle, 21.9.2024) Das Puccini-Jahr nimmt Fahrt auf: Die Oper Halle eröffnet ihre neue Spielzeit mit Patric Seiberts Inszenierung von Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“.
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Der Fanatismus behält das letzte Wort
(Frankfurt am Main, 16.6.2024) Tatjana Gürbaca inszeniert an der Oper Frankfurt Fromental Halévys Grand Opéra „La Juive“ mit einer Spitzenbesetzung, angeführt von John Osborn als der wohl derzeit beste Éléazar weltweit.
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Die nackte Wahrheit
(Schwerin, 30.5.2024) Am Staatstheater Schwerin nimmt sich Choreografin Florentina Holzinger Paul Hindemiths Einakter „Santa Susanna“ und dazu die Rituale der katholischen Kirche vor. Der Skandal bleibt schließlich aus.
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Barock reloaded
(Halle, 25.5.2024) Die Eröffnung der Händel-Festspiele Halle mit „Amadigi di Gaula“ in der Inszenierung von Louisa Proske und ihrem Team bietet all den visuellen wie musikalischen Zauber, der dem Anlass gemäß ist.
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Vorsicht: Kunst!
(Berlin, 27.4.2024) Im Schillertheater setzt die Komische Oper ihren Mozart-Da Ponte-Zyklus fort. Der russische Regisseur Kirill Serebrennikov hat nun „Le nozze di Figaro“ inszeniert – mit dem Feuerwerk einer ambitionierten Phantasie und höchst aparten Sinnlichkeit. Gesang und Musik kommen dennoch nie zu kurz.
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Familienidyll unter Sternenbanner
(Meiningen, 12.4.2024) Puccinis tränentreibende Tragödie „Madama Butterfly“ inszenieren Hendrik Müller und sein Ausstattungsteam am Staatstheater mit ironischer Übertreibung und klarer USA-Kritik. Starke Argumente für Puccini kommen aus dem Graben und vom famosen Sängerensemble.
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Zum Licht wird hier das Blut
(Nürnberg, 31.3.2024) David Hermann inszeniert Richard Wagners „Parsifal“ in drei verschiedenen Perspektiven und zu vielen, nur teils ausgegorenen Ideen. GMD Roland Böer sucht und findet mit Erfolg einen durchhörbar diesseitigen Zugang zur Musik des späten Bayreuther Meisters.
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Die Zeit und der Traum von der ewigen Jugend
(Leipzig, 30.3.2024) Die Oper Leipzig glänzt mit einer in jeder Hinsicht prachtvollen Neuproduktion des Schmuckstückes von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal.
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Die Vergangenheit, die nicht vergangen ist
(München, 10.3.2024) An der Bayerischen Staatsoper München stellt sich Tobias Kratzer mit Mieczyslaw Weinbergs Oper „Die Passagierin“ der Erinnerung an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte.
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Der Teufel bleibt männlich
(Stuttgart, 3.3.2024) Die Uraufführung von Bernhard Langs Oper „Dora“ zum Libretto von Erfolgsautor Frank Witzel begeistert das Publikum. Denn hier fließt ein dichter Strom vitalen Musiktheaters.
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Heinrich mir graut vor dir
(Gera, 9.2.2024) Die Uraufführung der Operette „Redoute in Reuß“ zum Libretto von Sophie Jira und der von Olav Kröger bearbeiteten Musik von Johann Strauß begeisterte das Publikum.